Raus aus der Anlage Utenberg

Luzerner Grüne wollen Flüchtlinge aus Bunkern holen

Zivilschutzanlagen bieten nur wenig Privatsphäre, kritisieren die Grünen. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Ab Mai bringt der Kanton Luzern bis zu 80 Flüchtlinge in der städtischen Zivilschutzanlage Utenberg unter. Für die Stadtluzerner Grünen geht das gar nicht: Sie fordern von der Stadt schnellstmöglich Alternativen.

Bald leben Flüchtlinge unter dem Boden der Stadt Luzern. Wie der Kanton Ende März mitgeteilt hat, nimmt er ab Mai die Zivilschutzanlage Utenberg in Betrieb (zentralplus berichtete). Und bekräftigte in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme, dass der Einsatz von Bunkern als Unterkünfte für Asylsuchende nur im Notfall genutzt würden. Aufgrund der aktuellen Situation sei dies in den nächsten Wochen und Monaten jedoch «unumgänglich» (zentralplus berichtete).

Wenig Verständnis dafür haben die Stadtluzerner Grünen. Elias Steiner und Selina Frey verlangen in einem Postulat namens der Grünen/Jungen Grünen-Fraktion, dass der Stadtrat der unterirdischen Unterbringung ein Ende setze. «Viele asylsuchende Personen haben auf ihrem Weg in die Schweiz traumatische Erfahrungen gemacht und sind psychisch sehr stark belastet. Die unterirdische Unterbringung ohne frische Luft und ohne Tageslicht ist zusätzlich eine grosse Belastung», kritisieren die beiden Grossstadträte. Häufig würden Asylsuchende dadurch retraumatisiert. Zudem entstünden durch die fehlende Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten mehr Konflikte, als bei oberirdischen Unterkünften.

Sie verlangen deshalb, dass der Stadtrat «möglichst rasch eine oberirdische, menschenwürdige Unterbringung» für die 80 Personen findet, die in die Zivilschutzanlage Utenberg ziehen sollten. Und weil sie befürchten, dass sich das bald wiederholen könnte, verlangen sie zusätzlich einen Planungsbericht. In diesem soll der Stadtrat aufzeigen, wo und wie er längerfristig genügend oberirdische Unterkünfte schaffen könne.

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3 Kommentare
  • Profilfoto von Fladimir Dubrovskowjya
    Fladimir Dubrovskowjya, 23.04.2024, 12:48 Uhr

    Jeder Grüne, jede Grüne darf gerne mit gutem Beispiel voran gehen und einen Flüchtling als Gast bei sich aufnehmen. Der Dank kommt von allen, die soweit den Durchblick haben und erkennen, dass die Westukraine konfliktfrei wäre.

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    • Profilfoto von psychomodo
      psychomodo, 23.04.2024, 16:29 Uhr

      Die Grünen haben sicher auch Platz für 2 Flüchtlinge. Nur vorübergehend, als Gäste natürlich. Und alle Wirtschaftsflüchtlinge sofort ausschaffen.

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    • Profilfoto von Christov
      Christov, 24.04.2024, 01:42 Uhr

      Erstens ist es so (und Fladimir und psychomodo könnte das wissen, wenn Fladimir und psychomodo es denn wissen wollte), dass man als Privatperson nicht einfach so Geflüchtete und Vertriebene bei sich privat aufnehmen kann/darf. – Aber Hauptsache, wir setzen uns bequem auf das zigmal durchs Dorf getriebene Pferd des rechtsbürgerlichen Narrativs, nicht wahr?

      Und zweitens ist es eine ekelhafte, innuendo-hafte Phantasie-Behauptung, dass die "Westukraine" (was soll das genau sein, die "West-Ukraine"?) "konfliktfrei" sein "könnte". Unter welchen Umständen? Angesichts welchen Falls? – Wenn wir uns den Kriegstreiber wegdenken? Wenn wir uns die Ukraine als Selbstbedienungsladen vorstellen? Wenn wir Gratismut in Gratisachselzucken ummünzen?

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