Aktionären droht hoher Verlust

Milchverarbeiterin Hochdorf findet keine Käufer

Die Hochdorf-Gruppe steht vor grossen Veränderungen. (Bild: zvg)

Niemand möchte die hoch verschuldete Hochdorf-Gruppe kaufen. Der Milchverarbeiter ändert darum den Plan: Er verkauft nur noch einen Teil der Gruppe. Die Aktionäre zittern derweil um ihr Geld.

«Es gibt keine Aussicht, Investoren oder Käufer für die gesamte Gruppe, einschliesslich der hoch verschuldeten börsenkotierten Dachgesellschaft, der Hochdorf Holding AG, zu finden.» Mit diesen Worten richtet sich Hochdorf CEO Ralph Siegl im Vorfeld der Generalversammlung im Mai an seine Aktionäre. Mit einem Verkauf der Gruppe wollte die Milchverarbeiterin das längerfristige Bestehen des Unternehmens sichern (zentralplus berichtete). Die Firmengruppe hat ihren Hauptsitz in der gleichnamigen Luzerner Gemeinde.

Denn das Unternehmen sitzt auf grossen finanziellen Altlasten, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt: Auf einer Hybridanleihe im Umfang von 125 Millionen Franken, die die Firma 2017 zur Finanzierung diverser Mehrkosten emittiert hatte. Hinzu kommen Zinszahlungen in der Höhe von mittlerweile 13,9 Millionen Franken.

370 Arbeitsplätze auf dem Spiel

Stattdessen versucht die Gruppe nun ihr profitables Tochterunternehmen zu verkaufen, die Hochdorf Swiss Nutrition AG (HSN). In diesem ist das gesamte operative Geschäft des Unternehmens gebündelt. Etwa die Herstellung von Milchpulver für Schokolade oder Spezialitätenpulver für Babynahrung. Derzeit produziert das Unternehmen an zwei Orten: Am Hauptsitz in Hochdorf, der Ende 2026 geschlossen werden soll (zentralplus berichtete). Dadurch fallen voraussichtlich 40 Stellen weg. Weiter produziert die Firma noch im thurgauischen Sulgen, wo die Produktion danach konzentriert werden soll.

Mit dem Verkauf des Tochterunternehmens hofft Hochdorf, ihr operatives Geschäft weiterzuführen, «zum Wohle von Mitarbeitenden, Kunden, Partnern und Lieferanten», wie Siegl schreibt. Ziel sei unter anderem, dass möglichst viele ihrer 369 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Weniger hoffnungsvolle Nachrichten hat das Unternehmen hingegen für seine Aktionärinnen: Selbst bei einem Verkauf der HNS, dessen Erlös der Holding zugutekäme, ist die Zukunft dieser ungewiss. Die Geschäftsleitung prüfe verschiedene Szenarien «von einem Fortbestand bis zu einer Auflösung». Bei letzterem müssten die Aktionäre «mit einem erheblichen oder totalen Verlust der Investition» rechnen.

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