In Luzern und Agglomeration

Luzerner Bäckerei schliesst wegen Konkurs alle Filialen

Die Habermacher Bäckerei geht in Konkurs. (Bild: Screenshot: Google Maps)

Die Habermacher Bäckerei ist überschuldet und geht in Konkurs. Darum bleiben ihre Filialen im Stadtluzerner Ortsteil Littau, in Kriens und Ebikon auch nach Ende der Betriebsferien geschlossen.

Die Betriebsferien würden am nächsten Donnerstagabend enden, heisst es auf der Webseite der Habermacher Bäckerei. Die Mitarbeiterinnen hätten ab Freitagmorgen also wieder Gipfeli und Brote backen, am Mittag im Café warme Mittagsmenüs servieren und am Sonntag zum «Bäckersbrunch» laden sollen.

Doch wie zentralplus weiss, gehts für die Habermacher Bäckerei nicht mehr weiter. Geschäftsführer Daniel Habermacher hat sich am vergangenen Freitag in einem Schreiben, das zentralplus vorliegt, an seine Mitarbeiter gewendet und ihnen mitgeteilt, dass die drei Filialen in Littau, Kriens und Ebikon nach den Betriebsferien nicht wieder aufmachen werden. Er begründet den Schritt mit der Überschuldung der Bäckerei und verweist die Angestellten für weitere Informationen ans Konkursamt.

Habermacher Bäckerei musste bereits mehrere Filialen schliessen

Das Familienunternehmen gründete Josef Habermacher kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, vor fast 90 Jahren, im schwyzerischen Schübelbach. 1986 zog die Bäckerei nach Ebikon. Noch gegen Ende der Nullerjahre schien das Geschäft zu florieren. Die Luzerner Wey Beck wurde übernommen, eine Bäckerei in Horw wurde eröffnet. 2014 folgten die Eröffnungen weiterer Filialen im Stadtluzerner Hirschmatt-Quartier und in Kriens.

Doch die Expansionsstrategie ging nicht auf. Bereits ein Jahr später musste die Filiale im Hirschmatt-Quartier wieder schliessen. Auch den Betrieb der Mensa im Luzerner Berufsschulhaus Heimbach musste die Habermacher Bäckerei nach sieben Jahren aufgeben. Ein Jahr später schloss auch die aufgekaufte Wey Beck.

Nicht nur konkurrierende Bäckereien setzten Habermacher zu

Die grosse Konkurrenz erschwere es, in der Stadt Luzern gewinnbringend zu wirtschaften, erklärte Daniel Habermacher damals gegenüber der «Luzerner Zeitung».

Einerseits gäbe es mit Bachmann, Heini, Hug und Macchi gute Bäckereien, die aufgrund ihrer Grösse tiefere Fixkosten und somit der Habermacher Bäckerei gegenüber einen wirtschaftlichen Vorteil hätten. Andererseits seien Migros, Coop und Co. plötzlich auch ins Take-away-Geschäft eingestiegen, was die Marktsituation weiter verschärft habe.

Nun schliesst die Habermacher Bäckerei auch die drei letzten Filialen. Das Unternehmen geht in Konkurs, wie es gegenüber «Luzerner Zeitung» bestätigt. Welche Folgen dies für die Mitarbeiterinnen hat und was mit den Räumlichkeiten passiert, sei zurzeit unklar. Auch was konkret die Gründe für den Konkurs sind, ist offen. Nähere Auskunft werde man geben, wenn die Formalitäten erledigt seien. Auf Anfragen von zentralplus haben die Verantwortlichen noch nicht reagiert.

Verwendete Quellen
  • Schreiben von Daniel Habermacher, Geschäftsführer der Bäckerei Habermacher, an seine Angestellten
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Telefonische und schriftliche Anfrage bei der Bäckerei Habermacher
1 Kommentar
Apple Store IconGoogle Play Store Icon