Teuer aber innovativ

Ein Veloweg auf Stelzen: Zu visionär für Horw?

Bauvorsteher Thomas Zemp will das Velonetz in Horw ausbauen – und hat dafür auch ungewöhnliche Ideen geprüft. (Bild: Archivbild: ewi)

Der Einwohnerrat hat vom Gemeinderat visionäre Ansätze für Velohauptrouten in Horw gefordert. Dieser hat ein Netz von Velo-Hochbahnen geprüft. Die Idee hat im Einwohnerrat polarisiert.

Horwer Velofahrer sollen künftig schneller und sicherer von A nach B kommen (zentralplus berichtete) – doch wie? In seiner Sitzung vom Donnerstag hat der Horwer Einwohnerrat eine etwas andere Idee diskutiert: einen Veloweg in luftiger Höhe. Diese Möglichkeit hat der Gemeinderat geprüft, nachdem dem Einwohnerrat beim Velohauptrouten-Planungsbericht 2023 visionäre Ideen gefehlt haben. Inzwischen hat die Gemeinde den Velo-Highway geprüft und in einem Zusatzbericht vorgestellt. Doch die Reaktionen darauf sind durchzogen, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt.

Das Grundproblem: Eine Umsetzung wäre wohl sehr teuer und anspruchsvoll. Für seinen Zwischenbericht hat der Gemeinderat zusammen mit externen Fachleuten das System des Basler Start-ups Urb-X AG geprüft. Dieses besteht aus einzelnen, zusammensetzbaren Holzelementen und -rampen. Die Fachleute rechnen grob mit Kosten von rund 22'500 Franken pro Laufmeter. Zum Vergleich: Ein neu erstellter, «normaler» Veloweg kostet etwa 2000 Franken pro Laufmeter. Daneben stellen sich dem Gemeinderat auch Fragen zur Linienführung, Raumsicherung, Bewilligungsfähigkeit, Fundation und Akzeptanz in der Bevölkerung.

Nur punktuell statt längere Strecken

Sein Fazit ist darum durchzogen: «Veloschnellrouten auf Stelzen stellen einen interessanten, für unsere Breitengrade aber noch etwas ungewohnten Ansatz zur Schaffung eines leistungsfähigen, exklusiv auf Radfahrende zugeschnittenen Velo-Hauptnetzes dar.» Er schliesse nicht aus, dass dereinst Velowege auf Stelzen gebaut würden. Vorerst sehe er die Velo-Highways aber mehr als Mittel, um spezifische Hindernisse zu überwinden, statt längerer Strecken.

Diese Argumentation leuchtet SVP, Mitte, GLP und FDP ein. «Die Kosten dieser futuristisch anmutenden Variante wären unverhältnismässig hoch», wird etwa SVP-Einwohnerrat Reto von Glutz von der Zeitung zitiert. Die L20 wiederum findet den Bericht des Gemeinderats etwas zu technisch. Er hätte auch Sinn und Nutzen anschneiden sollen. Zudem hörten Velowege nicht an der Gemeindegrenze auf, es fehle der Blick aufs Ganze.

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