«Überfällig»

Tausende unterschreiben Petition zum Durchgangsbahnhof

So soll der Durchgangsbahnhof dereinst aussehen. (Bild: SBB)

Das Komitee Durchgangsbahnhof hat seit September 8600 Unterschriften für die schnellstmögliche Realisierung des Luzerner Durchgangsbahnhofs gesammelt. Und setzt damit den Bundesrat unter Druck.

Zurzeit wird in Bundesbern der nächste Ausbauschritt der Bahninfrastruktur, auch genannt Botschaft 2026, erarbeitet. Diese bekommt das Parlament voraussichtlich 2027 zu sehen.

Auch wenn in den vergangenen Monaten vom Bundesrat und Bundesamt für Verkehr (BAV) immer wieder positive Zeichen zu vernehmen waren, ist die zeitnahe die Realisierung des Durchgangsbahnhofs Luzern längst nicht gesichert ist, schreibt das Komitee Durchgangsbahnhof in einer Medienmitteilung.

Deshalb hat das Komitee in Zusammenarbeit mit allen Parteien von links bis rechts sowie Organisationen und Verbänden im September eine Petition lanciert (zentralplus berichtete). Mit 8600 Unterschriften wurde diese nun abgeschlossen.

Das Komitee Durchgangsbahnhof Luzern hat tausende Unterschriften sammeln können. (Bild: zvg)

Hunderte Unterschriften an Luga gesammelt

«Die 8600 Unterschriften sind ein starkes Signal nach Bern», ist Hans Wicki, Ständerat und Präsident des Komitees Durchgangsbahnhof, überzeugt. Gesammelt wurden die Unterschriften online und an verschiedenen Veranstaltungen. Speziell im Rahmen der Sonderausstellung zum Durchgangsbahnhof Luzern an der Frühlingsmesse «Luga» in Luzern kamen hunderte Unterschriften zusammen.

Doch die Petition findet nicht nur in der Bevölkerung Zuspruch, sondern auch bei namhaften Personen aus der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, wie die Liste der Erstunterzeichnenden auf der Webseite der Petition zeigt.

Für Hans Wicki kommt diese breite Unterstützung nicht von ungefähr: «Der Leidensdruck in der Zentralschweiz ist gross – wir brauchen bis 2040 einen markanten Bahnausbau.»

In den kommenden Tagen wird die Petition dem Bundesrat und der Bundesversammlung übergeben.

Bundesparlamentarier sind sich einig

Zurzeit engagieren sich die Zentralschweizer Parlamentarier geeinigt in Bundesbern für den Durchgangsbahnhof. Gespannt erwarte man den Botschaftsentwurf 2026. Das Komitee fordert, dass darin mindestens die Realisierung des Tiefbahnhofs mit Dreilindentunnel und die Weiterplanung des Neustadttunnels enthalten ist.

Auch auf kantonaler Ebene wird für das Grossprojekt geweibelt: In den Parlamenten der Kanton Luzern, Obwalden und Nidwalden wurden Standesinitiativen zu Gunsten des Durchgangsbahnhofs Luzern ausgearbeitet, die voraussichtlich Ende Jahr eingereicht werden.

Ebenfalls wichtig sei die Arbeit auf Fachebene. Dazu Hans Wicki: «Die Projektierung muss Fahrt aufnehmen, sonst verlieren wir Zeit und der Baustart rückt weiter nach hinten».

Realisierung ist «überfällig»

Für die Erreichbarkeit und die Klimastrategie ist ein Quantensprung im ÖV bis 2040 dringend notwendig. Denn seit über 30 Jahren wartet die Zentralschweiz auf einen markanten Ausbau des Bahnangebots, sei es im Fernverkehr oder auf der S-Bahn. «Es ist überfällig – nachdem Zürich, Bern oder Genf in den letzten Ausbauschritten ihre Ziele erreicht haben – dass Luzern nun zum Zuge kommt», schreibt das Komitee in der Medienmitteilung.

Die Petition umfasst folgende fünf Forderungen zu Handen des Bundesrats und der Bundesversammlung:

  • Der Durchgangsbahnhof Luzern ist die richtige Lösung. Jetzt den Baustart erster namhafter Etappen anpeilen.
  • Die Finanzierung muss jetzt sichergestellt werden. Die Finanzmittel müssen 2026 genehmigt werden.
  • Die Inbetriebnahme wird für 2040 garantiert. Keine weiteren Verzögerungen akzeptieren.
  • Den ÖV in der Zentralschweiz schrittweise ausbauen. Bereits mit dem Zimmerberg-Basistunnel 2 Chancen nutzen.
  • Die Drehscheibe Bahnhof Luzern bleibt national bedeutend. Diese wichtige Verkehrsdrehscheibe laufend stärken.
Verwendete Quellen
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