Amt für Umwelt in der Kritik

Chamer protestieren heftig gegen neue 5G-Antenne

Eines der politisch am meisten aufgeladenen Themen in der Schweiz: Der Bau von 5G-Antennen. (Bild: zvg)

An der Zugerstrasse in Cham soll eine neue 5G-Antenne aufgestellt werden. Doch in der Gemeinde regt sich Protest. Im Zentrum der Kritik steht dabei der Kanton.

Wo immer eine neue 5G-Antenne aufgestellt werden soll, da ist Protest von Anwohnerinnen nicht weit (zentralplus berichtete). So auch in Cham. An der Zugerstrasse 78 soll auf dem Flachdach eines vierstöckigen Gebäudes eine rund sechs Meter hohe 5G-Antenne aufgestellt werden. Doch dagegen wehren sich die Anwohner mit Vehemenz.

Als die Gemeinde das entsprechende Baugesuch im Frühling dieses Jahres öffentlich auflegte, gingen sage und schreibe 141 Einsprachen dagegen ein. Das berichtet die «Zuger Zeitung». Der Ball liegt aktuell beim Amt für Umwelt, das diese Einsprachen überprüfen muss.

Heftige Kritik am Amt für Umwelt

Und nun sieht sich das Amt heftiger Kritik ausgesetzt. Diese kommt von Andreas Gross, Präsident des Vereins «5Gfrei». Er sei von den betroffenen Anwohnerinnen kontaktiert worden und musste bei der Sichtung der Unterlagen erhebliche Mängel im Gesuch feststellen. Das Amt haben den Standort nur «oberflächlich geprüft». Und weiter: «Da hat diese Kontrollinstanz völlig versagt. Die Bürgerinnen und Bürger und auch die Gemeinden erhoffen sich vom Amt für Umwelt, dass sie ihr Wissen verwenden, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Stattdessen verschliessen sie die Augen und winken alle Antennenbauanträge durch.»

Im Zentrum der Kritik von Gross stehen die Abstände der Antenne zu den benachbarten Häusern. Gemäss Standortdatenblatt betrage dieser rund 35 Meter. Gross kommt nach eigener Messung hingegen nur auf 20 Meter. Und das mache einen markanten Unterschied für die Strahlung, von der die Anwohner betroffen sind.

Das Amt für Umwelt schrieb in der Standortbeurteilung, dass es die Abstände nicht vor Ort verifiziert habe. Das wiederum sorgt bei Andreas Gross für Unverständnis, da auch er die Abstände über digitales Kartenmaterial des Bundes gemessen habe. Eine Begehung vor Ort sei also gar nicht notwendig.

Der Kanton will sich zur Angelegenheit nicht äussern, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.

Verwendete Quellen
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