Viele Fragen – noch keine Antworten

Wie geht’s Sexarbeiterinnen in Zug?

Eine Kantonsrätin will wissen, wie es um die Sexarbeit im Kanton Zug steht. (Bild: Symbolbild: Adobe Stock)

Im Kanton Zug scheint es keine Daten darüber zu geben, wie es Sexarbeiterinnen gesundheitlich geht, wie sicher sie sind – und wie viele es von ihnen überhaupt gibt. Deswegen stellt eine Mitte-Kantonsrätin nun eine Reihe an Fragen.

Sexarbeit ist auch im Kanton Zug eine Realität – wenn auch womöglich ein wenig versteckter. Sex gegen Geld gibt es in Privatwohnungen, in manche gelangen Kunden auch diskret über eine Tiefgarage (zentralplus berichte).

Auf «xdate.ch», wo schweizweit Sex- und Erotik-Anzeigen gelistet werden, werden derzeit über 300 Angebote von Sexarbeiterinnen angeboten, was auch der Zuger Mitte-Kantonsrätin Mirjam Arnold nicht entgangen ist.

Im Kanton Zug fehlen (noch) die Daten

Sie reichte kürzlich eine Interpellation ein, weil sie mehr über die Gesundheit, Sicherheit und Interessen der Sexarbeitenden im Kanton Zug erfahren möchte. «Sexarbeitende arbeiten für einen Lohn und verdienen sich mit ihrer Arbeit den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder oder Familien. Auch sie haben Anrecht auf gute und sichere Arbeitsbedingungen», schreibt sie in der Interpellation.

«Gerade in Anbetracht von erschreckenden Medienberichten zu Femiziden, stellen sich diverse Fragen.»

Mirjam Arnold, Zuger Mitte-Kantonsrätin

Im Kanton Zug gebe es weder spezielle Vorschriften, da die üblichen Gesetze betreffend Ausländer, Strafrecht und Menschenrechte gelten. Und: «Im Kanton Zug scheint es zudem keine Daten zu den Themen Gesundheit, Sicherheit und Interessen der Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter zu geben.» Auch eine Anlaufstelle für betroffene Personen fehlt. «Gerade in Anbetracht von erschreckenden Medienberichten zu Femiziden, stellen sich diverse Fragen», so Arnold.

Das möchte die Mitte-Kantonsrätin wissen

Arnold möchte wissen, ob der Kanton Zug Daten dazu hat, wie viele Personen im Sexgewerbe tätig sind. Und wie viele von ihnen andere kantonale Anlaufstellen aufsuchen – wie etwa den Verein «Lisa» in Luzern. Dieser setzt sich für eine bessere Lebens- und Arbeitssituation von Sexarbeitenden ein.

Weiter möchte Arnold wissen, ob es Zahlen gibt, wie häufig die Polizei zu Einsätzen gerufen wird, welche in Zusammenhang mit Sexarbeit stehen, ob es dabei Bussen gebe und wer wofür gebüsst werde.

Weiter will sie in Erfahrung bringen, ob der Kanton Gelder für Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit Sexarbeit spricht und inwiefern er Bedarf für das Schaffen einer kantonalen Anlaufstelle sieht.

Die Interpellation ist für die Sitzung des Zuger Kantonsrats am 2. Mai zur Überweisung traktandiert.

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