Abdankungshalle geht in nächste Phase

Unterägeri investiert Millionen für würdevollen Abschied

So soll es im Inneren des geplanten Unterägerer Neubaus aussehen. (Bild: Architekturbüro Albi Nussbaumer)

Das Projekt zum Ersatzneubau der Abdankungshalle in Unterägeri schreitet voran. Die Baugesuchsunterlagen zeigen, was im Rahmen des Millionenprojekts geplant ist. Baubeginn ist voraussichtlich im März 2025.

Die bisherige Abdankungshalle in Unterägeri hat in naher Zukunft ausgedient. Die Gemeinde konnte bereits letztes Jahr einen Projektsieger für den geplanten Neubau küren (zentralplus berichtete). Im Dezember 2023 stimmte die Unterägerer Stimmbevölkerung an der Gemeindeversammlung einem Kredit dafür zu. Mittlerweile liegt das konkrete Baugesuch für den Neubau auf, in dem die Unterägererinnen künftig Abschied von ihren verstorbenen Geliebten nehmen können.

In den Baugesuchsunterlagen ist ersichtlich, dass die neue Abdankungshalle um einiges grösser ausfallen wird als die bisherige. Rund dreimal so gross ist die projektierte Fläche. Auch die begrünte Fläche des Areals soll anteilsmässig höher ausfallen. Handkehrum werden die versiegelten Flächen um einiges kleiner ausfallen als bis anhin.

Die neuen Flächen werden wie folgt in den Baugesuchsunterlagen visualisiert:

So sieht die geplante Raumverteilung beim Neubauprojekt aus. (Bild: Screenshot Baugesuchsunterlagen)

Die Abdankungshalle sei nicht mehr zeitgemäss

Nötig wurde der Neubau, weil die bisherige Abdankungshalle nicht mehr den heutigen Bedürfnissen der Ägerer entspreche, begründete der Gemeinderat. Im Bericht zum beantragten Kredit schrieb er: «Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und entspricht bezüglich des Raumangebots und der Möglichkeit zur würdevollen Abschiednahme nicht mehr den heutigen Bedürfnissen.»

Im Wandel der Zeit fänden immer mehr Abdankungen im kleineren Rahmen statt. Die katholische und die reformierte Pfarrkirche böten dafür nicht die geeigneten Räumlichkeiten. Zudem fänden auch immer mehr Abdankungen anderer Religionsgemeinschaften oder religionsneutraler Trauerfamilien statt. Dem soll mit dem Neubau Rechnung getragen werden.

Zum Himmel geöffneter Innenhof soll das Abschiednehmen erleichtern

Der geplante Abdankungs- und Urnenraum ist mittig angeordnet und soll Platz für Trauerfeiern im kleinen Rahmen bieten. Von diesem gelangen Trauernde über einen gegen den Himmel geöffneten Hof zu den drei separaten Aufbahrungsräumen.

So sieht der Grundriss der geplanten Abdankungshalle aus:

Durch den Neubau werden schwellenlose Zugänge auf der Ost- und Westseite des Gebäudes realisiert. (Bild: Screenshot Baugesuchsunterlagen)

Im Hof ist ein kleiner Teich geplant. Der Gemeinderat führt im Bericht aus: «Die im Hof angelegte Wasseroberfläche spiegelt Licht an die Wände und Decken. Dies soll die Trauernden in ihrem Prozess des Abschiednehmens unterstützen.» Zwei ins Wasser gesetzte Findlinge sollen «die Kraft» und die «Endlichkeit des Lebens» symbolisieren.

Baumaschinen sollen im März 2025 auffahren

Die Baumaschinen sollen – sofern keine Einsprachen das Projekt verzögern – im März 2025 auffahren. Die neue Abdankungshalle soll ein gutes Jahr später, im Mai 2026, stehen.

Gemäss Baugesuch fallen die im Dezember letzten Jahres veranschlagten Kosten von fast 3,5 Millionen Franken kleiner aus als angenommen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich laut Baugesuchsunterlagen auf knapp 2,75 Millionen Franken.

Die Auflagefrist des Baugesuchs läuft am 13. August ab. Ob der projektierte Zeitplan eingehalten werden kann, sollte sich also in den nächsten Wochen zeigen.

Verwendete Quellen
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