Ehemaliger Stadtrat in der Kritik

Spielplätze im Krienser Mattenhof: Wo sind sie bloss?

Spielplätze? Beim Mattenhof-Areal dominiert vorwiegend Asphalt-Romantik. (Bild: bic)

Der Krienser Stadtrat verteidigt die Areale Schweighof und Mattenhof. Es gäbe dort genügend Spielplätze. Ein Augenschein vor Ort zeigt ein anderes Bild.

Mehr als 3'000 Quadratmeter Spiel- und Freizeitflächen gibt es im Krienser Mattenhof-Quartier. Das behaupten zumindest der entsprechende Umgebungsplan sowie der Krienser Stadtrat. Dieser hat vor einigen Tagen Stellung genommen auf ein Postulat des Einwohnerrats Raoul Niederberger (Grüne).

Niederberger wollte darin wissen, ob die drei neuen Wohnareale beim Mattenhof, Schweighof und beim Stadthaus die für Neubauten gesetzlich vorgeschriebene Mindestflächen für Spielplätze einhalten. Die Antwort des Stadtrats zeigt: Die Bauprojekte im Schweighof und Mattenhof kommen dieser Forderung nach, beim Stadthaus hingegen besteht Verbesserungsbedarf (zentralplus berichtete).

Doch wer das Mattenhof-Quartier kennt, wird sich nun wohl fragen: «Wo sind denn all diese Spielplätze?» Tatsächlich zeigt ein Augenschein vor Ort, dass das Areal zweifelsfrei kein Kinderparadies ist.

Kritik am ehemaligen Stadtrat

Zwei Brunnen sollen Kinder zum Wasserspiel einladen, wobei einer davon eher ein gewöhnlicher Trinkbrunnen ist. Die Kiesfläche vor der Migros könnten die Bewohnerinnen zum Boulespielen nutzen. Eine Rutschbahn, eine Schaukel oder eine Kletterwand sucht man hingegen vergeblich.

Das kritisiert Postulant Raoul Niederberger in der «Luzerner Zeitung». Er wirft dem früheren Stadtrat mangelnde Kontrolle bei der Bewilligung der Bauprojekte vor. Für Niederberger hänge das damit zusammen, dass der Stadtrat damals kaum Erfahrungen mit Bauprojekten dieser Grössenordnung hatte.

Bell-Areal als Wegweiser

Für die Zukunft ist für ihn aber klar: «Der Bebauungsplan zum Bell-Areal wird der erste sein, der vom neuen Stadtrat verantwortet ist. Dann wird sich weisen, ob tatsächlich ein Kulturwandel stattgefunden hat.»

Im Krienser Stadthaus bestätigt man dies. Bauvorsteher Maurus Frey bekräftigt gegenüber der «Luzerner Zeitung», dass genügend Spiel- und Freizeitflächen zu den wichtigen Anforderungen gehören, welche Bauprojekte erfüllen müssen. Und auch er lässt Kritik an der Vorgängerregierung durchblicken. Die Aufbruchstimmung im Krienser Süden habe zu Entscheidungen geführt, welche aus heutiger Sicht nicht immer ganz nachvollziehbar seien.

Das Postualt Niederbergers bespricht der Krienser Einwohnerrat an der kommenden Sitzung. Sollten die Freizeitflächen im Mattenhof trotzdem nicht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen, kündet Niederberger an, vom Stadtrat Nachbesserungen einzufordern.

Verwendete Quellen
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