«Normalverbraucher benachteiligt»

Neue Tarife: Konsumentenschutz kritisiert CKW

Die Strompreise sinken. Haushalte im Netz der CKW sind wohmöglich trotzdem bald im Nachteil. (Bild: zvg)

Die CKW haben vor, ihr Tarifmodell für normale Haushalte 2025 anzupassen. Dem Konsumentenschutz missfallen die Pläne aus mehreren Gründen.

Die Zentralschweizer Kraftwerke CKW ändern ab kommenden Jahr ihr Tarifmodell. Wie sie vor wenigen Tagen bekannt gab, will sie zukünftig eine fixe Grundgebühr und einen leistungsbezogenen Netztarif einführen. Das bedeutet, dass die Haushalte nicht mehr nur den Strom bezahlen, den sie tatsächlich brauchen (zentralplus berichtete).

Die Stiftung Konsumentenschutz rügt die CKW jetzt harsch für ihre Pläne. Zum einen beurteilt der Konsumentenschutz die Begründung der CKW, weshalb sie das neue Modell einführt, als «Nonsens». Zum anderen lege das Modell der Energiewende einen unnötigen Stein in den Weg.

Hohe Rechnung trotz geringem Verbrauch?

Die CKW rechtfertigen den Wechsel des Tarifmodells damit, dass Verbraucher mit dem neuen Modell Leistungsspitzen vermeiden würden, weil diese zu höheren Rechnungen führen würden. Das ist laut Konsumentenschutz nicht der Fall.

Denn: Die wenigsten Haushalte verfügten über ein Smart-Home-System, das zufällige Leistungsspitzen verhindern könne. Ottonormalverbraucher würden mit dem angestrebten Modell der CKW folglich unverhältnismässig benachteiligt, schreibt die Stiftung.

Solaranlagen würden sich weniger lohnen

Der Konsumentenschutz kritisiert weiter, dass der geplante Leistungstarif erhebliche Auswirkungen auf die Rentabilität von Solaranlagen habe. Diese sind durch den Eigenverbrauch finanziert. Die CKW reduziert nun jedoch den energieabhängigen Anteil der Netzgebühr.

Die Folge gemäss Konsumentenschutz: Die Einsparungen durch Eigenverbrauch werden kleiner und Leute haben weniger Anreiz, auf ihren Dächern Solarmodule zu installieren. Das wiederum bremse die Energiewende aus.

Verwendete Quellen
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