Vorstoss der Zuger SVP

Hallenbad bei Schützenmatt-Anlage? Das sagt der Stadtrat

Die Schützenmatt-Turnhalle könnte Platz für das neue Hallenbad machen, findet die SVP. (Bild: Google Street View)

Ist die Zuger Schützenmatt-Turnhalle schützenswert? Das wollte die SVP wissen – damit allenfalls das geplante Hallenbad dort Platz findet. Nun hat sich der Stadtrat dazu geäussert.

Die Stadt Zug hat die Schutzwürdigkeit der Schützenmatt-Turnhalle an der Chamerstrasse 11 abklären lassen. Das hat die Zuger SVP in einem Postulat verlangt (zentralplus berichtete). Mit der Idee, dass die Anlage als Standort des geplanten Hallenbads herhalten kann. Inzwischen liegt der Fachbericht und die Antwort des Stadtrats dazu vor.

Die 1950 gebaute Anlage besteht aus einer Turnhalle, einer Schwinghalle und Nebenbauten mit verschiedenen kleineren Räumen. Der Fachbericht würdigt sie als «architektonisches Zeugnis eines wichtigen Meilensteins der Zuger Seeufergestaltung im 20. Jahrhundert». Die Turnhalle sei ein «erstes Beispiel» der damals neuen Pavillonbauweise für Schulanlagen.

Zudem sei das Gebäude ein «ein sehr typischer und gut erhaltener» Vertreter des sogenannten «Landistils», einer modernistischen Bauweise der frühen Nachkriegszeit. Weiter sei die Turnhalle ein bedeutendes Werk des damals noch jungen Zuger Architekten Hanns A. Brütsch. Die Schützenmatt-Turnhalle zeuge somit von «äusserst hohen» heimatkundlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Wert.

Schützenswert ja, aber noch nicht formell umgesetzt

In seiner Antwort anerkennt der Zuger Stadtrat den Fachbericht. Er sei der Meinung, dass die Turnhalle erhalten bleiben soll. Trotzdem hat er das Unterschutzstellungsverfahren vorläufig sistiert. Kurz- bis mittelfristig sei eine Gesamterneuerung nötig. Bis das entsprechende Erneuerungsprojekt vorliege, möchte der Stadtrat noch zuwarten. «Damit ist sichergestellt, dass trotz Unterschutzstellung der Bau entsprechend den zukünftigen Nutzungen adäquat erneuert werden kann.»

Zum Anliegen der SVP, ob allenfalls das geplante Hallenbad hier gebaut werden könnte, vertröstet der Stadtrat auf später. Aktuell liefen interne Abklärungen, welche Nutzungen in der Schützenmattturnhalle und Umgebung nach Umzug der Schwinger sinnvoll und möglich seien. Denn die Turnhalle werde mit rund 1200 Belegungen im Jahr rege genutzt, gerade auch, weil sie während der Ferien geöffnet sei. Ob hier künftig auch Schwimmer Sport betreiben, kläre die Stadt in Rahmen der separaten Standortevaluation zusammen mit den anderen Optionen ab.

Verwendete Quellen
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