Wohnungen oder Kulturräume

Grüne wollen Spital Sursee umnutzen statt abreissen

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) in Sursee zieht um. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Das Spital Sursee erhält einen Neubau an frischem Standort – die Planung läuft. Für das bestehende Spitalgebäude regt Kantonsrat Fabrizio Misticoni an, eine klimaverträgliche Umnutzung als Alternative zum Abriss zu prüfen.

Kantonsrat Fabrizio Misticoni (Grüne) ist überzeugt, dass eine Umnutzung prüfenswert ist: «In Gebäuden steckt sehr viel graue Energie. Mit der einem Abriss geht diese Energie verloren», wird er in einer Mitteilung der Partei zitiert. Gebäudesanierungen seien oft sinnvoller als neu zu bauen. Über die gesamte Nutzungsdauer hinweg sei mit Berücksichtigung der grauen Energie die Sanierungen aus Klimasicht oft einem Neubau vorzuziehen.

Zudem bestünde eine grosse Nachfrage nach nutzbaren und zahlbaren Räumen in der Region Sempachersee. Dank der Zwischennutzung der Spitalliegenschaft und einer späteren Umnutzung könnten so zeitnah dringlich nachgefragte Wohnungen, Gewerberäume, Gemeinschafts- oder Kulturräume entstehen, so Misticoni. Zu diesem Zweck hat er kürzlich ein Postulat eingereicht.

Wie er ausführt, sei eine mögliche Umnutzung eines Spitalgebäudes in der Schweiz kein Novum. Beispielsweise das Felix-Platter-Spital in Basel – das Gebäude aus dem Jahr 1967 ist heute ein Wohngebäude mit 135 Wohnungen und Gewerberäumen. Auch der Blick in den Kanton Zug zeigt mögliche Umnutzungen im Zuge eines Spitalneubaus auf. 2008 bezog man den Neubau in Baar. Danach haben Verwaltung, Firmen und Vereine das alte Gebäude zwischengenutzt. Unterdessen gibt es konkretere Pläne für das Gebäude am Zugersee bei denen gewisse Baukörper des ehemaligen Spitals weitergenutzt und in die gesamte Überbauung integriert werden.

Für Kantonsrat Fabrizio Misticoni ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Thema anzugehen: «Die Planung für den Spitalneubau Sursee hat dieses Jahr begonnen, es ist wichtig, prüft die Regierung frühzeitig alle Optionen und denkt in diesem Zusammenhang auch über eine nachhaltige Zukunft für das bestehende Gebäude nach.»

Ein ähnliches Postulat hat bereits SP-Kantonsrätin Sara Muff eingereicht. Sie forderte den Regierungsrat mittels Postulat dazu auf, Massnahmen zu prüfen, wie preisgünstiger Wohnraum auf dem Areal entstehen könnte. Das Postulat wurde als teilweise erheblich erklärt (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Grüne Luzern
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