Für fast eine Milliarde

Emmi will französisches Dessert-Unternehmen kaufen

Bietet die Emmi künftig französische Millefeuilles an? (Bild: zvg)

Die Luzerner Milchverarbeiterin Emmi plant in Frankreich eine grosse Übernahme. Sie will das auf Patisserie spezialisierte Unternehmen «Mademoiselle Desserts» kaufen.

Die Emmi-Gruppe will künftig auch Millefeuilles, Beignets und Dessert-Rölleli anbieten. Wie die Luzerner Milchverarbeiterin am Freitag mitteilt, will sie das französische Unternehmen «Mademoiselle Desserts» übernehmen, das sich auf «Premium-Patisserie» spezialisiert habe. Mit dem Kauf will das international tätige Unternehmen im Ausland weiter wachsen und seine Präsenz im Dessert-Markt stärken. 900 Millionen Franken plant die Emmi dafür in die Hand zu nehmen. Finanzieren will sie das mit zusätzlichem Fremdkapital sowie aus überschüssigen liquiden Mitteln.

Die Mademoiselle-Desserts-Gruppe verfüge gemäss Emmi eine «führende Marktposition im europäischen Dessertmarkt». In zwölf Produktionsstätten in Frankreich, England, den Niederlanden und Belgien beschäftigt das Unternehmen rund 2000 Mitarbeiterinnen. 2023 erwirtschaftete die Gruppe einen Jahresumsatz von 420 Millionen Euro. «Sowohl Umsatzwachstum als auch die operativen Margen sind im Vergleich zur Emmi Gruppe überdurchschnittlich», schreibt die Emmi. Zudem sieht die Milchverarbeiterin «Potenzial für Wachstumssynergien»: Nach der Übernahme würde die Nische Premium-Desserts rund 17 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.

Solche «Beignets» könnten künftig unter der Marke Emmi verkauft werden. (Bild: zvg)

Der aktuelle CEO der Mademoiselle-Desserts-Gruppe, Didier Boudy, würde nach der Übernahme die Verantwortung für die Dessertsparte der Emmi übernehmen. Die bisherigen Emmi-Dessert-Gesellschaften aus Italien und den USA würden dafür mit dem französischen Unternehmen vereint. Die Übernahme ist jedoch noch nicht in trockenen Tüchern. Diese steht unter Vorbehalt «der Konsultation mit den jeweiligen Arbeitnehmervertretungen von Mademoiselle Desserts sowie der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden». Deswegen könne der Einfluss des Kaufs auf das Gesamtjahr 2024 noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden.

Verwendete Quellen
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