Wegen Korruption

Britische Behörde klagt Ex-Manager der Glencore an

Erneut steht die Glencore wegen Bestechungsvorwürfen im Fokus der Behörden. (Bild: Archivbild: Erik Tham)

Die britische Behörde für schwere Betrugsdelikte hat Anklage gegen den früheren Glencore-Ölchef Alex Beard und vier weitere ehemaligen Mitarbeiter erhoben. Sie sollen in westafrikanischen Ländern Beamte bestochen haben.

Die britische Behörde für schwere Betrugsdelikte (Serious Fraud Office, SFO) geht gegen fünf ehemalige Angestellte des Baarer Rohstoffriesen Glencore vor. Sie klagt den ehemaligen Leiter der Ölabteilung Alex Beard, Andrew Gibson, Paul Hopkirk, Ramon Labiaga und Martin Wakefield wegen Korruption an, wie sie in einer Mitteilung am Donnerstag schreibt. Der Milliardär Alex Beard ist der bekannteste Rohstoffhändler, der in Grossbritannien wegen Korruption angeklagt worden ist, wie die «Financial TImes» schreibt.

Ihnen wird vorgeworfen, mit Bestechungsgeldern die Ölgeschäfte des Rohstoffriesen in West Afrika angekurbelt zu haben. Dies bei einer Reihe von Öl-Verträgen in Kamerun, Nigeria und der Elfenbeinküste zwischen 2007 und 2014. Der 56-jährige Beard soll Pläne zur Bestechung von Behördenmitgliedern und leitenden Angestellten von staatseigenen Firmen in Nigeria und Kamerun geschmiedet haben. Der 50-jährige Hopkirk und der 55-jährige Labiaga sollen ebenfalls nigerianische Beamte bestochen haben, so die «Financial Times».

Gibson und Wakefield sollen Beamte in Kamerun, Nigeria und der Elfenbeinküste bestochen haben. Zudem sollen die beiden 64-Jährigen Rechnungen einer nigerianischen Öl-Beratungsfirma an die Glencore gefälscht haben. Die Angeklagten müssen am 10. September vor dem «Westminster Magistrates' Court» erscheinen. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Untersuchungen laufen seit 2019

Die SFO hatte die Untersuchung zu Glencore-Bestechungsvorwürfen bereits 2019 eröffnet. Dies in dessen West-Afrika-Abteilung, die von London aus Öl auf dem Kontinent besorgte und von da handelte. Eigentlich wollte die Behörde die Anklage bereits letztes Jahr veröffentlichen, doch wegen neuer Beweise wurde die Publikation verzögert, wie die Zeitung schreibt. Die Anklage der Behörde aus Grossbritannien ist die jüngste in einer Reihe von Fällen, bei denen Behörden gegen Rohstoffunternehmen vorgehen. Erst Anfang April hat das US-Justizministerium Glencore wegen Bestechung verurteilt (zentralplus berichtete).

Verwendete Quellen
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