«Katastrophale Halbjahreszahlen»

Beim Stahlgiganten Swiss Steel rumort es

Die Swiss Steel Group hat 2023 deutlich weniger Stahl verkauft. (Bild: Swiss Steel Group)

Auf den ersten Blick sehen die Halbjahreszahlen von Swiss Steel nicht schlecht aus. Doch dieser Eindruck täusche.

Swiss Steel geht es nicht gut. Das ist schon länger bekannt. Es kursierten gar Untergangsgerüchte um das Unternehmen mit Sitz in Emmenbrücke (zentralplus berichtete). Im Frühling schoss der Hauptaktionär Martin Haefner dann 300 Millionen Franken in den Stahlhersteller ein. Kaum ein anderer Aktionär zog mit.

Doch damit war die Firma nicht gerettet. Laut der «Sonntagszeitung» muss Haefner bald wieder Geld einschiessen. Sonst sei Swiss Steel nächstes Jahr pleite. Die Zeitung schreibt von «katastrophalen Halbjahreszahlen».

Dass das Unternehmen derart viel Geld verbrennt, habe vor allem zwei Gründe. Swiss Steel verliere dramatisch an Umsatz. Statt 2,1 Milliarden Euro wie vor zwei Jahren seien es dieses Jahr noch 1,4 Milliarden Euro gewesen. In der Kasse würden 322 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr fehlen, weil der Umsatz mit Stahl um 20 Prozent gesunken sei.

Hinzu komme, dass der Arbeitsvorrat um 16 Prozent gesunken sei. Die Kosten hingegen würden nicht schnell genug senken. Die Personalkosten seien sogar gestiegen.

Ein Licht am Ende des Tunnels sieht die «Sonntagszeitung» nicht. Der Umsatz eines Stahlkochers sinke nämlich in der Regel in der zweiten Jahreshälfte. Das Unternehmen hingegen zeigt sich optimistisch. Gegenüber der Zeitung sagt die Sprecherin Anina Berger: «Trotz dieser schwierigen Bedingungen hat die Swiss Steel Group durch ihre bereits nachhaltige und umweltschonendere Produktion einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil, den wir zukünftig deutlich stärker nutzen können.»

Verwendete Quellen
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