Evakuierung auf dem See und mehr

So wütete das Sommergewitter in der Zentralschweiz

Über 70'000 Blitze zuckten gestern über den Schweizer Nachthimmel – auch in Luzern gab es ein Spektakel zu sehen. (Bild: mst)

Eine Gewitterfront ist am Montagabend bis in die Nacht auf Dienstag über die Zentralschweiz gezogen. Die verantwortlichen Blaulichtorganisationen waren stark gefordert.

Am Montagabend wütete bis in die Nacht ein Sommergewitter über der Zentralschweiz. Starke Regenfälle, Blitze und Sturmböen sorgten vielerorts für nasse Hosenbeine, neugestaltete Gärten oder Rettungseinsätze der Feuerwehren und Polizeien.

Die Luzerner Polizei schreibt in einer Medienmitteilung, dass am Montagabend rund 50 Notrufe eingingen. Die Luzernerinnen griffen vor allem aufgrund von umgestürzten Bäumen und abgebrochenen Ästen zum Telefon. Auch in Gebäude eingedrungenes Wasser sorgte für Probleme. Die Polizei berichtete von keinen verletzten Personen.

In der Zuger Einsatzleitzentrale gingen im selben Zeitfenster rund 20 Meldungen ein, wie die Zuger Polizei schreibt. Wie in Luzern beschäftigen die Zuger umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste sowie überflutete Garagen und Keller. Es liegen keine Meldungen zu verletzten Personen vor.

Schwyzer Kantonspolizei rettete Familie auf dem Vierwaldstättersee

Auf dem Vierwaldstättersee sei beispielsweise wegen des Unwetters eine vierköpfige Familie in Not geraten, berichtet das «Regionaljournal Zentralschweiz». Die Schwyzer Polizei musste im Küssnachter Seebecken in den Sturm hinaus, eine Familie von einem Segelboot evakuieren und ihr Boot abschleppen. Die Familie blieb zum Glück unverletzt.

Zudem seien mehrere herrenlose Boote und Stand-up-Paddles auf dem Vierwaldstättersee herumgetrieben, so die Schwyzer Polizei. Auch die Luzerner Wasserpolizei hatte laut Medienmitteilung zahlreiche Einsätze wegen gesunkenen und losgerissenen Booten.

Auf dem Zugersee konnten sich mehrere Personen in Gummiboten noch vor dem Eintreffen der Zuger Rettungskräfte in Sicherheit bringen. Ein Boot kenterte, worauf die sich auf dem Boot befindenden Personen gerettet werden mussten.

Verängstigte Touristen suchen auf der Kapellbrücke Schutz

In der Stadt Luzern herrschte Weltuntergangsstimmung. Windböen peitschten neben Kartonschachteln auch Regenschwaden durch die Stadt. Wer per Zufall mit Gummistiefeln aus dem Haus ging, wird sich wohl ins Fäustchen gelacht haben.

Ein Leserreporter berichtete von einer verängstigten Familie indischer Touristen, die unter dem Geländer der Kapellbrücke Zuflucht suchten und versuchten ihre Kinder zu beruhigen. Weitere Personen harrten auf der Holzbrücke aus, bis der Regen abflaute.

Im Entlebuch schwemmte es Holz und Geröll die Kleine Emme runter

In Schüpfheim habe sich die Kleine Emme in einen reissenden Fluss verwandelt, der Baumstämme und Schwemmholz mit sich führte, so «20 Minuten». In Flühli sei zu sehen gewesen, wie die Waldemme plötzlich zu einem tosendem Strom anwuchs und Geröll sowie Bäume durch das Tal trieb.

Verwendete Quellen
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