Gewässer treten über die Ufer

Reissende Reuss: Brücken und Strassen gesperrt

Die «alte Reussbrücke» bei Hünenberg ist gesperrt. (Bild: Zuger Polizei)

Die Niederschläge der vergangenen Tage haben in den Kantonen Zug und Luzern zu diversen Problemen geführt. Mehrere Strassen mussten gesperrt werden.

Die anhaltenden Regenfälle machen an zahlreichen Orten in den Kantonen Zug und Luzern Schwierigkeiten. Die Wassermassen führten am Montag zu umgestürzten Bäumen, gesperrten Strassen und überfluteten Kellern. Gemäss Meteo Schweiz gilt weiterhin die Gefahrenstufe 2.

Der nationale Wetterdienst ruft dazu auf, Ufergebiete von Fliessgewässern zu meiden. Auch die Zuger Polizei appelliert in einer Medienmitteilung an die Eigenverantwortung der Bevölkerung. Eine Entspannung der Lage sei erst gegen Ende des Tages zu erwarten.

Wie die Zuger Polizei mitteilt, erhielt die Einsatzzentrale am Montag zwischen 5 und 9 Uhr 35 Schadensmeldungen aus dem ganzen Kanton. Die Feuerwehren der betroffenen Gemeinden stünden im Dauereinsatz, schreibt die Polizei. Verletzte Personen seien keine gemeldet worden.

Gesperrte Brücken in der Reussebene

In der Zuger Reussebene erzwingen die Wassermassen am Montagnachmittag die Schliessung zweier Brücken. Die «alte Reussbrücke» und die Brücke über die Lorze bei Maschwanden sind nicht mehr passierbar, wie die Zuger Polizei mitteilt.

Die Reuss ist an mehreren Stellen über ihr Flussbett hinausgewachsen. Zahlreiche Geh- wie auch Wanderwege in der Reussebene sind nicht mehr zugänglich und aus Sicherheitsgründen abgeriegelt, schreibt die Zuger Polizei am Montagnachmittag. Die Behörden warnen Spaziergänger vor möglichen Hangrutschen.

Mehrere Strassen gesperrt

Die Blickendorferstrasse bei Bachtalen sowie die Neuheimerstrasse in Baar sind zur Zeit gesperrt. Laut Polizei mussten die Verkehrswege aufgrund von geknickten Bäumen und kleineren Murgängen abgeriegelt werden. Eine Öffnung der beiden Strassen ist noch nicht in Sicht – gemäss Polizei dauert die Sperrung weiterhin an.

Ebenfalls gesperrt ist die Passstrasse über den Hirzel. Der starke Regen hat am Montagmorgen zu einem Erdrutsch geführt. Die Strasse zwischen dem Kanton Zug und Kanton Zürich ist bis frühstens Montagnachmittag blockiert. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, seien die Kantonspolizei Zürich sowie auch ein Geologe vor Ort, um die Lage zu beobachten (zentralplus berichtete).

Überflutete Waschküchen und Tiefgaragen

Nebst den Strassen machten die Wassermassen am Montagmorgen auch den Häusern zu schaffen. Der Dauerregen habe mehrere Keller im ganzen Kanton überflutet und auch Waschküchen sowie Tiefgaragen unter Wasser gesetzt, so die Zuger Polizei. Das Ausmass des Schadens kann die Polizei noch nicht beziffern.

Die Niederschlagsmengen machten Zug bereits am Wochenende zu schaffen. Zwischen Freitag und Samstag erhielt die Zuger Polizei gemäss eigenen Angaben 15 Meldungen wegen Hochwasser. Der Regen überschwemmte unter anderem eine Velounterführung in der Stadt Zug und liess den Zuger- wie auch den Ägerisee an einigen Stellen über die Ufer treten (zentralplus berichtete).

In Luzern die gleichen Schwierigkeiten

Die Messstation von Meteo Schweiz in Cham verzeichnete in den vergangenen 72 Stunden 107 Millimeter Regen. Ein Millimeter Niederschlag entspricht einem Liter Wasser pro Quadratmeter. Die Messstation in Luzern registrierte während der gleichen Zeit 72 Millimeter.

Entsprechend ringen die Einsatzkräfte im Kanton Luzern mit ähnlichen Problemen wie ihre Zuger Kollegen. Am Montagmorgen überschwemmten die Wolkengüsse die Strasse zwischen Gisikon und Inwil, wie «Pilatus Today» berichtete.

Luzerner Polizei warnt vor Aquaplaning

Laut der Luzerner Polizei mussten am Montagmorgen auch andere Strassen zeitweise gesperrt werden. Wie sie in einer Medienmitteilung schreibt, seien seit den Morgenstunden mehrere Meldungen eingegangen, dass es auf Luzerner Strassen teils grosse Mengen Wasser gebe.

Im ganzen Luzerner Kantonsgebiet seien die Feuerwehrorganisationen im Einsatz, schreibt die Polizei weiter. Keller und Garagen stünden an vielen Orten unter Wasser. Die Polizei bittet Personen, die sich draussen aufhalten, um Vorsicht. Autofahrer verweist sie insbesondere auf die Gefahr von Aquaplaning.

Stadt Luzern gibt Entwarnung

Die Stadt Luzern ist trotz der anhaltenden Regenfälle keiner Hochwassergefahr ausgesetzt. Das gibt die Stadt in einer Medienmitteilung am Montagnachmittag bekannt. Der Pegel des Vierwaldstättersees könne in den nächsten Tagen zwar nochmals leicht ansteigen, Schutzmassnahmen müssten deshalb aber keine getroffen werden.

Entlang der Reuss, insbesondere zwischen Reussinsel und Reusszopf, könne es weiterhin dazu kommen, dass der Fluss punktuell über seine Ufer tritt, warnt die Stadt. Sperrungen des Uferwegs würden durch Schilder signalisiert.

Impressionen aus den sozialen Medien

In den sozialen Medien sammeln sich derweil Beiträge, welche die Machtdemonstration der Natur festhalten. Ein Beitrag auf Facebook dokumentiert die reissende Lorze. Ein anderer zeigt den teilweise überschwemmten Uferweg am Sempachersee.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Zuger Polizei vom Montagmorgen
  • Medienmitteilung Zuger Polizei vom Montagnachmittag
  • Medienmitteilung Luzerner Staatsanwaltschaft
  • Medienmitteilung der Stadt Luzern
  • Meteo Schweiz
  • Artikel des «Tages-Anzeiger»
  • Artikel von «Pilatus Today»
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