Immer wieder Stau

Zuger SVP will dieser Kreuzung an die Randsteine gehen

SVP-Kantonsrat Michael Riboni gehört zu den Postulanten, welche die Autobahnauffahrt in Baar führ mehr Verkehr fit machen wollen. (Bild: Hintergrund: Google Maps; Kreis: SVP)

Die Kurfürstenkreuzung in Baar verursacht immer wieder grossen Stau. Die Zuger SVP will den Knotenpunkt deshalb schnellstmöglich ausbauen.

Wer in Baar auf die A 14 will, muss sie überqueren: die Kreuzung, die gemeinhin als «Kurfürstenkreuzung» bekannt ist. Auf dieser trifft der Autofahrer nicht selten unliebsames an: Stau. Der Verkehrsknotenpunkt gelange immer wieder an seine Kapazitätsgrenze, sagt die Zuger SVP.

Das will sie ändern. Die SVP hat im Kantonsrat ein Postulat eingereicht und will den Regierungsrat dazu bewegen, beim Bundesamt für Strassen (Astra) Druck zu machen, damit es das Fassungsvermögen der Kreuzung erhöht. Wie das Astra dies bewerkstelligen soll, lässt die SVP im Vorstoss zum Teil offen. Darin werden aber auch konkrete Massnahmen genannt.

SVP-Kantonsrat Michael Riboni erklärt gegenüber zentralplus, weshalb sich die SVP für die Forderungen entschieden hat, welche sie an den Regierungsrat stellt – und wieso sie andere Massnahmen zur Förderung des Verkehrsflusses als «Pflästerli-Politik» sieht.

Verkehr bedingt Rückstau

Die Begründung des Vorstosses ist aus Sicht der SVP simpel. Die oftmals verstopfte Kurfürstenkreuzung führe nicht selten zu Rückstau. Auf der West-, der Nord- und der Südstrasse komme es deshalb vermehrt zu langen Schlangen. Insbesondere auf der Südstrasse könne es geschehen, dass der Verkehr bis auf die Zugerstrasse zum Stehen komme, schreiben die Postulanten.

Ebenso gebe es wegen der ungünstig konstruierten Kreuzung auch Stau auf der Autobahn. Dort könne es passieren, dass sich die Fahrzeuge bis zur Ausfahrt Zug/Steinhausen reihten. Das ist für die SVP kein haltbarer Zustand. Überdies bemängelt sie, dass die relativ kurzen Wechselspuren auf der Kreuzung vermehrt zu gefährlichen Situationen führten.

«Geeignete Massnahmen» sollen helfen

Die SVP fordert deshalb, dass die Kapazität der Kurfürstenkreuzung mit «geeigneten Massnahmen» erhöht wird. Sie verlangt zum einen bauliche Eingriffe, zum anderen aber auch eine Veränderung der Steuerung der Ampel, sodass mehr Fahrzeuge flüssiger über den Verkehrsknotenpunkt kommen.

Weiter möchten die Postulanten den Pannenstreifen auf der Autobahnausfahrt baulich so verändert sehen, dass er zu Spitzenzeiten temporär oder permanent als zusätzlicher Fahrstreifen freigegeben werden kann. Diese Massnahme, in der Abkürzung auch PUN genannt, verbessert nicht nur den Verkehrsfluss, sondern reduziert die Gefahr von Auffahrunfällen, wie es im Vorstoss heisst.

SVP will schnelle Lösungen

Auf die erste Forderung des Postulates angesprochen, erklärt SVP-Kantonsrat Michael Riboni gegenüber zentralplus, dass der Vorstoss bewusst keine konkreten baulichen Massnahmen bei der Kreuzung verlange. Zuerst sei wichtig, dass es eine Auslegeordnung gebe. Überdies hätten die baulichen Eingriffe einen mittelfristigen Horizont, so Riboni.

Kurzfristig sei die Anpassung der Steuergeräte der Ampel wichtiger. Die Postulanten sind überzeugt: Dies könnte schnell umgesetzt werden und würde bei der überlasteten Kreuzung schnell zu Verbesserungen führen. Aber damit das Astra das angeht, braucht es laut Riboni Druck seitens des Kantons.

Keine Gefahr durch Autos auf dem Pannenstreifen

Was die Umnutzung des Pannenstreifens anbelangt, glaubt Riboni nicht, dass dies auf der Autobahn zu mehr brenzligen Situationen führen würde. «Wir sind überzeugt, dass mit einer frühzeitig und gut beschilderten PUN die heutigen Gefahren wirksam reduziert werden können», sagt der Kantonsrat.

«Temporeduktionen sind reine Pflästerli-Politik.»

Michael Riboni, SVP-Kantonsrat

Sei der besagte Pannenstreifen sachgemäss beschildert, könne das dem Fehlverhalten von Autofahrern vorbeugen, da ist sich Riboni sicher. Wenn Autofahrerinnen links an der Kolonne vorbeifahren und sich kurz vor ihrer Abzweigung in die richtige Spur zu drücken versuchen, könne das heikel werden.

Für Riboni ist die Ursache des Problems klar

Eine andere Massnahme zur Beruhigung des Verkehrs, welche das Astra bei stark befahrenen Autobahnabschnitten oftmals zum Tragen bringt, ist für die SVP keine Option. «Temporeduktionen sind reine Pflästerli-Politik», sagt Riboni. Der Verkehr werde nicht weniger, wenn eine tiefere Geschwindigkeitsbegrenzung bestehe.

Riboni hat hierbei eine klare Meinung: «Wenn man nicht bereit ist, das Bevölkerungswachstum einzuschränken, muss man handeln: Das heisst, die Strassen ausbauen.»

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Michael Riboni, SVP-Kantonsrat Zug
  • Postulat der SVP-Fraktion des Zuger Kantonsrats
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