Bis 2029 starten die Projekte

Unterägeri fürchtet sich – Tempo 30 soll helfen

Gemeindepräsident Fridolin Bossard erklärt die Pläne in den Quartieren Unterägeris. (Bild: FDP Unterägeri auf Crossiety/Website Fridolin Bossard)

Die Gemeinde Unterägeri will bis in fünf Jahren Tempo-30-Projekte in den Quartieren starten. Denn: Viele Einwohner drängen darauf.

In erster Linie gehe es um Sicherheit in den Quartieren, sagt Fridolin Bossard (FDP), Gemeindepräsident Unterägeri, als zentralplus anruft. Die Einwohner würden sich sorgen, dass die Strassen und Schulwege zu gefährlich seien. «Wir haben daher viele Anfragen für Tempo-30-Zonen erhalten.»

Auf diese Bitten reagiert die Gemeinde jetzt. Wie sie in ihren Gemeindenachrichten verkündet, sei ein «Fahrplan» festgelegt worden, um Tempo-30-Zonen in den Quartieren zu prüfen. Dabei soll auch die Bevölkerung mitreden können. Die Uhr tickt aber.

Die Quartiere werden nacheinander angegangen

«Wir haben eine Prioritätenliste gebraucht», erklärt Fridolin Bossard. Diese will die Gemeinde nun Stück für Stück abarbeiten. Dafür wurden die Wohnquartiere in fünf Gruppen eingeteilt. Höchste Priorität haben die Gebiete rund um die Alte Landstrasse. Es folgen Höfnerstrasse und Buchholz-/Bühlstrasse, letzte Priorität das Gebiet beim Höhenweg.

Höchste Priorität haben A und B. Es folgen 1 und 2, anschliessend 3 und 4 und zuletzt 5. (Bild: Gemeinde Unterägeri)

Die gesetzlichen Grundlagen seien bereits geschaffen, erklärt der Gemeindepräsident. Mit der Annahme der Ortsplanung im März wurde auch der kommunale Verkehrsrichtplan angenommen. Dieser sieht eine Prüfung von Tempo-30-Zonen in «weiten Teilen» des Siedlungsgebiets vor.

Bevölkerung von Unterägeri soll mitreden

In einem partizipativen Workshop-Verfahren will die Gemeinde nun auch mit den Anwohnern ins Gespräch kommen und herausfinden, wo Temporeduktionen Sinn machen. «Teils soll es auch Begegnungszonen mit Tempo 20 geben», verspricht Bossard.

Im Quartier Schönenbüel sind verkehrsberuhigende Massnahmen bewilligt und sollen im März 2025 umgesetzt werden (zentralplus berichtete). Für das Gebiet Alte Landstrasse wurden bereits Gespräche mit Anwohnern geführt. Bis Ende September soll die Projektentwicklung abgeschlossen sein. Auch hier soll es Tempo 30 ab 2025 geben.

Mit dem Einbezug der Bevölkerung reduziert die Gemeinde auch das Risiko von Einsprachen. Denn: Die Umsetzung der Zonen braucht Zeit. Juristisch und baulich. «Nicht überall ist es mit einem Schild getan», sagt der Gemeindepräsident.

Fünf Jahre Zeit, um Bauprojekte zu starten

Bis in fünf Jahren müssen die Bauprojekte laufen. Denn die Gemeinde Unterägeri hat die Massnahmen beim Agglomerationsprojekt des Bundes angemeldet und erwartet Fördergelder von 400’000 Franken. Bis März 2029 müssen die Projekte daher starten. Nur Etappe 5 ist nicht Teil des Aggloprogramms, startet also später.

Tempo 30 auf der viel befahrenen Zugerstrasse, die das Dorf durchquert, hält der Gemeindepräsident allerdings für unrealistisch. «Ich glaube, das ist keine Option. Der Verkehr muss irgendwo abfliessen.» Ausserdem sei die Kantonsstrasse nicht Teil der aktuellen Planung.

Zumal für Tempo 30 auf sogenannten verkehrsorientierten Strassen höhere Auflagen gelten, so zum Beispiel ein Verkehrsgutachten. Früher brauchte es ein solches Gutachten auch für Quartierstrassen. Diese Pflicht ist Anfang 2023 entfallen.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Fridolin Bossard, Gemeindepräsident Unterägeri
  • Beitrag in den Gemeindenachrichten von Unterägeri
  • zentralplus-Medienarchiv für Unterägeri Tempo 30
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