Politik ist irritiert

SBB ersetzt den «Mister Durchgangsbahnhof»

Ist noch bis Ende September im Amt: Massimo Guglielmetti (Bild: Archivbild: SBB/CFF/FFS, Anouk Ilg)

Der bisherige Projektleiter des Durchgangsbahnhofs in Luzern wird durch eine Co-Leitung ersetzt. Das wirft in der Politik Fragen auf.

Die SBB gaben 2018 bekannt, dass sie einen Projektleiter für das Grossprojekt Durchgangsbahnhof (DBL) in Luzern einsetzen. Mit dem Tessiner Massimo Guglielmetti wurden sie fündig (zentralplus berichtete). Im April 2022 berichtete zentralplus über ein Stelleninserat, das der Kanton Luzern, und zwar das Departementssekretariat des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements (BUWD), aufschaltete. Darin suchte der Kanton eine Person, welche die Gesamtkoordination beim Durchgangsbahnhof übernimmt.

Das BUWD erklärte damals, es «handelt es sich um eine neue Stelle innerhalb des Departements Bau-, Umwelt- und Wirtschaft, die für den Kanton die Gesamtverantwortung für sämtliche Themen und Aufgaben rund um das Projekt Durchgangsbahnhof Luzern wahrnehmen wird. Massimo Guglielmetti ist seitens der SBB Programmleiter Durchgangsbahnhof Luzern.» Allerdings ist er das nicht mehr lange.

Ende September gibt Massimo Guglielmetti den Posten ab. Zwar habe sich das Projekt unter Guglielmetti gut entwickelt, man wolle es nun aber «in neue Hände» geben, heisst es gemäss der «Luzerner Zeitung» in einem internen Schreiben. Neu übernehmen Denise Egli, Leiterin Zentralschweiz bei der Abteilung Netzdesign, Anlagen und Technologie, und Daniel Salzmann, Projektleiter Ausbau Zürich-Winterthur die Leitung als Co-Präsidium.

Wechsel beschäftigt die Luzerner Politik

Der Wechsel wirft bei der Politik Fragen auf. So schreibt Mitte-Kantonsrat Daniel Gasser in einer Anfrage an die Regierung: «Es entsteht der Eindruck, dass sich Mitglieder der Konzernleitung mit dem DBL schwertun.» Er stellt unter anderem die Frage, was die Gründe hinter dem personellen Wechsel sind und inwiefern dieser einen Einfluss auf das Grossprojekt haben wird. Dies, weil die neu eingesetzte Co-Leitung nicht exklusiv am DBL arbeitet, sondern diesen parallel zu ihren bisherigen Aufgaben betreut.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Anfrage von Daniel Gasser, Mitte-Kantonsrat
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