Nach jahrelanger Verzögerung

Hochhaus und Veloweg: Am Bundesplatz geht es vorwärts

Visualisierung des verzögerten Hochhauses und des geplanten Velowegs an den Gleisen. (Bild: HRS Real Estate AG)

Die Stadt Luzern plant einen Veloweg nahe des Bundesplatzes. Am Rande eines Berichts dazu steht, wann das ewig verzögerte Hochhausprojekt in die nächste Phase geht.

Pläne zum geplanten Hochhaus Bundesplatz Süd am gleichnamigen Kreisel in der Stadt Luzern sollen gemäss der Grundbesitzerin HRS Real Estate AG Ende 2024 öffentlich aufgelegt werden. Dies schreibt der Stadtrat in einem Bericht und Antrag zu seinem geplanten Veloweg, der entlang der heutigen Brache vom Freigleis zum Bundesplatz in der Innenstadt führen soll. Das Hochhausprojekt der HRS ist seit Jahren verzögert. Aktuell werde der Gestaltungsplan überarbeitet, so der Stadtrat.

Die HRS versucht seit 2018 erfolglos, ihre Überbauung neben der Langensandbrücke zu errichten. Zuletzt hat das Bundesgericht die Beschwerde des Vereins Stadtbild gutgeheissen – und damit einen Entscheid des Kantonsgerichts bestätigt (zentralplus berichtete). Ursprünglich sollte der 85-Millionen-Franken-Komplex mit 120 Miet- und Eigentumswohnungen, Läden und Gastronomie dieses Jahr eröffnet werden.

Geplanter Veloweg am Bundesplatz wird teuer

Seitens Stadt ist das Projekt auch wegen eines anderen Plans relevant: dem geplanten Veloweg von der Neustadt- zur Zentralstrasse, hinter dem «Activ Fitness» und Capitol entlang. Seit 2008 steht er auf der Agenda der Stadt und soll eine Verlängerung des Freigleises werden. Kürzlich wurde bekannt, dass der Weg nun unabhängig von der HRS-Überbauung errichtet wird (zentralplus berichtete).

Hier soll der neue Veloweg in die Zentralstrasse einmünden. (Bild: Cometti Truffer Hodel Architekten AG)

Im Bericht und Antrag bittet der Stadtrat nun um einen Sonderkredit von 8,6 Millionen Franken dafür. Das sind 500’000 Franken mehr als Anfang Jahr kommuniziert. Der Grund: «Nachträglich hat sich gezeigt, dass die Komplexität des Projekts unterschätzt wurde.» Dabei geht es um bauliche Anpassungen, da der Veloweg eine Reihe von fremden Parzellen berührt.

Mit diversen Grundeigentümern müssten daher Absprachen getroffen werden, schreibt der Stadtrat. Wie zentralplus Anfang Jahr in Erfahrung bringen konnte, hat einer der Anwohner die Gespräche allerdings abgebrochen. Daher könnte es noch zu einer Enteignung kommen (zentralplus berichtete).

Wenn das Gebäude steht, braucht es Änderungen

Zurück zum Hochhaus: Frühstens in fünf bis zehn Jahren werde das Hochhaus der HRS am Bundesplatz gebaut sein, schätzt der Stadtrat in seinem Bericht. Wie realistisch die Schätzung ist, lässt sich schwer einschätzen. Tatsache ist, dass weitere Rechtsstreitereien zum Gestaltungsplan nicht ausgeschlossen sind.

Luftaufnahme des Bundesplatzes in Luzern mit dem geplanten Hochhaus. (Bild: Visualisierung: Nightnurse Images GmbH)

Der Veloweg soll ab Sommer 2025 gebaut werden. Die Stadt muss diesen aber dereinst, wenn das Hochhaus fertig ist, wohl noch einmal verlegen. Zumindest an einer Stelle.

Denn an der Einfahrt zur Neustadtstrasse würden sich der Veloweg und die geplante Tiefgaragenausfahrt des Hochhauses die gleichen Parzellen teilen, schreibt der Stadtrat. Dieser Abschnitt des Velowegs soll daher vorerst als Zwischenlösung errichtet und während der Baustelle des Hochhauses temporär verlegt werden. Danach wird der Weg neu erstellt. Geschätzte Kosten für die Anpassung: 3,2 Millionen Franken.

Verwendete Quellen
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