Menzingen lässt Velofahrerinnen im Regen stehen

Ein Edlibacher ist verärgert. Er fordert, dass bei der dortigen Bushaltestelle «endlich» ein Velounterstand gebaut wird. Die Gemeinde gelobt seit drei Jahren Besserung. Passiert ist nichts.

Redaktion

Valeria Wieser

Mit dem Velo zur Bushaltestelle, von dort aus mit dem ÖV in Richtung Menzingen oder Zug. Für einige Edlibacherinnen ist das die ideale Lösung, um von A nach B zu gelangen. Bloss: Zwar steht hinter der Haltestelle ein Veloständer für ein paar Velos, doch ist dieser nicht überdacht. Ebenfalls führt kein Weg dorthin. Velofahrer müssen wenige Meter übers Gras fahren, um ihren Göppel abstellen zu können.

Ein Einwohner spricht von einer «nicht dramatischen, aber einer sehr mühsamen» Situation. Besonders im Winter, wenn es Schnee hat und man «mit Büroschuhen unterwegs» sei. Er sagt weiter: «Klar geht es nicht um die Existenz der Gemeinde, dennoch finde ich den jetzigen Zustand unhaltbar.»

Besonders ärgerlich: Eigentlich hätte der Unterstand schon längst gebaut werden sollen. «Bis vor drei Jahren stand hier ein kleiner Schopf, in welchen man die Fahrräder stellen konnte. Dieser wurde jedoch abgerissen.»

Und weiter: «Seither verspricht die Gemeinde, Abhilfe zu schaffen.» Es wäre keine Sache, ein Dach zu bauen sowie den Boden einzukiesen, ist sich der Menzinger sicher. «Zumal es sich ja nicht um Bauland handelt und dadurch für die Besitzer kein Minderwert entstünde.»

Komplizierter, als es aussieht?

Der Aussage, dass es sich beim Unterstand um eine simple Angelegenheit handle, widerspricht Herbert Keiser, der Vorsteher der Abteilung Bau der Gemeinde Menzingen. «So etwas sieht immer einfach aus. Die Realität ist jedoch eine andere.»

Dies insbesondere, da sich das betreffende Gelände auf zwei Parzellen zweier Grundeigentümer befinde. Ein Blick ins Grundbuch offenbart, dass es sich um Liegenschaften des Kantons und der WWZ handelt.

Eine Frage der Haftung

«Wir haben beide Grundeigentümer angefragt, doch sind noch Fragen zur Klärung der Haftung und der vorhandenen Werkleitungen zu beantworten. Darum prüfen wir derzeit, ob wir das mit einer einfachen Vereinbarung lösen können.» Auch bezüglich Abstand zum Waldrand müsse ein Gesuch gestellt werden.

Keiser sagt weiter: «Wir möchten die Situation ändern und sehen die Bedürfnisse. Doch haben wir aktuell schlichtweg andere Prioritäten und verfügen nur über beschränkte Mittel.» Doch der Gemeinderat versichert: «Die Überdachung ist auf der Pendenzenliste.»