Luzerner erhalten mehr Elektro-Fahrzeuge zum Teilen
Die Albert Koechlin Stiftung (AKS) und die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (ABL) vermieten im Weinbergliquartier seit zwei Jahren Elektro-Fahrzeuge. Diese werden von den Bewohnerinnen geteilt – und zwar nicht ungerne, wie eine Zwischenbilanz zeigt.
E-Auto, E-Roller, E-Cargovelo oder eines der beiden E-Velos: Über eine App können Bewohner des Weinbergliquartiers in der Stadt Luzern bei der sogenannten Mobilitätsstation die Elektro-Fahrzeuge der AKS und ABL mieten. Das Angebot haben seit Projektbeginn rund 160 Personen genutzt – kumuliert über 1000 Mal, wie eine Umfrage der AKS zeigt. Damit bleibt die Nutzung, verglichen mit dem ersten Projektjahr, konstant (zentralplus berichtete).
Rund 20 Prozent der Nutzerinnen haben über das Angebot das Teilen von Gütern mit Fremden entdeckt. Genauso viele geben an, sich generell bewusster fortzubewegen. Zudem haben 13 Prozent gemäss eigenen Angaben ihr Fahrzeug verkauft oder kein neues mehr angeschafft.
Albert Koechlin Stiftung zieht positive Zwischenbilanz
Andreas Merz, Projektleiter der AKS, zeigt sich zufrieden: «Unser Pilotprojekt erzielte die erhoffte Wirkung hin zu einer neuen, nachhaltigen Mobilitätskultur. Dies bestärkt uns dabei, die Realisierung weiterer multimodaler Mobilitätsstationen zu unterstützen.»
Luft nach oben bestehe indes bei der Bekanntheit des Angebots, auch über die ABL-Siedlung hinaus: Zu viele kennen die Mobilitätsstation im Weinbergliquartier noch nicht. Da das Angebot allen Bewohnerinnen des Quartiers offen steht, wolle man es künftig noch weiter bekannt machen, so Merz.
Analoge Angebote an Bernstrasse und im Obermaihof
Auch Armando Wigger, Geschäftsleiter der ABL, zieht eine positive Zwischenbilanz: «Wir fühlen uns bestärkt darin, unseren Genossenschafterinnen zusätzlich zu Wohnungen auch ein Angebot im Bereich Mobilität zur Verfügung zu stellen. Dies vor allem dort, wo Parkplätze rar sind – oder wo wir bei Neubauten Kosten reduzieren können, weil Parkraum eingespart wird.»
Zusammen mit der Baugenossenschaft Matt habe die ABL deswegen in der gemeinsamen Siedlung an der Bernstrasse eine weitere Mobilitätsstation in Betrieb genommen, ebenfalls mit Unterstützung der AKS.
Und in der Überbauung Obermaihof biete die ABL ab September über die Plattform carvelo.ch als Ergänzung zum bestehenden Auto-Angebot E-Cargovelos zum Teilen an.
Auch Grossbanken vermieten in Luzern Elektro-Fahrzeuge
Nicht nur in Genossenschaftssiedlungen sind die Mobilitätsangebote der AKS gefragt. Auch zusammen mit grossen Immobilienbesitzern wie dem Immobilienfonds der UBS, einem Immobilienfonds der ehemaligen Credit Suisse und Pensimo konnten in Sempach, am Seetalplatz in Emmenbrücke sowie im Ziegeleipark in Luzern Süd weitere Mobilitätsstationen mit Unterstützung der AKS realisiert werden.
Vor allem im Ziegeleipark stösst das Angebot auf Anklang. Bereits im ersten Betriebsjahr wurden dort die sieben Leihfahrzeuge in der autoarmen Überbauung über 900 Mal ausgeliehen.
Hinter diesem Autor steckt die Redaktion von zentralplus. Wesentliche Eigenleistungen werden unter den Namen der Autorinnen und Autoren veröffentlicht.