Immer mehr Lärmbelästigung

Dröhnende Motoren nerven ganze Gemeinde

Wollen cool sein, nerven aber vor allem: Autoposer. (Bild: Adobe Stock)

In Gisikon und umliegenden Gemeinden lassen immer mehr Autoposer ihre Motoren aufheulen. Nun wird der Ruf nach mehr Kontrollen lauter.

Wer kennt sie nicht? Aufgetunte Autos, die an schönen Wochenenden vor dem Schweizerhofquai in Luzern mit heulenden Motoren herumfahren und gefühlt die halbe Stadt mit ihrem Lärm belästigen.

Auch in Gisikon sind Autoposer bestens bekannt. «Wir stellen seit rund zwei Jahren eine Zunahme der Lärmbelastung fest», sagt Reto Meier, Geschäftsführer der Gemeinde, gegenüber der «Luzerner Zeitung». Die Gemeinde erhalte regelmässig Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Das Problem bestehe vor allem nachts auf der Autobahn und der Kantonsstrasse in Richtung Inwil.

Schwerpunkte in Luzern, Agglo und Autobahnraststätten

Nun verlangt die Gemeinde, dass der Kanton tätig wird. Dazu hat sie sich gemäss dem Bericht bei der Luzerner Polizei und beim Justiz- und Sicherheitsdepartement gemeldet. «Unser Ziel ist, dass der Kanton auf das Problem aufmerksam wird und dass mehr kontrolliert wird», lässt sich Meier in der «LZ» zitieren.

Die Luzerner Polizei habe bereits Massnahmen ergriffen, teilt diese der Zeitung mit. So würde sie neben der regulären Patrouillentätigkeit immer wieder Schwerpunktkontrollen durchführen. Mediensprecher Urs Wigger sagt, die Schwerpunkte der Autoposerszene im Kanton Luzern befänden sich in der Stadt Luzern und in den Agglomerationsgemeinden sowie auf den Parkplätzen der Autobahnraststätten Neuenkirch und St. Katharina.

Problem soll auch vom Bund angegangen werden

Immer wieder gibt es Bestrebungen, Autoposer aus dem Verkehr zu ziehen. 2021 überwies das eidgenössische Parlament eine Motion, welche härtere Massnahmen gegen unnötigen Motorenlärm forderte (zentralplus berichtete). Auch die Stadt Luzern äusserte sich im Februar 2023 wohlwollend dazu: «Übermässiger Motorenlärm stellt auch in der Stadt Luzern nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Auto- und Motorradposerszene ein Problem dar.»

Der Bundesrat hat mittlerweile ein Massnahmenpaket entworfen. Er will dabei zwei Artikel des Strassenverkehrsgesetzes (SGV) und vier Verordnungen ändern. Neu soll etwa das Verursachen von vermeidbarem Lärm im SVG als leichte Widerhandlung eingestuft werden, schrieb das Mobilitätsmagazin «Mobimag» im März 2023.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der «Luzerner Zeitung»
  • Motion «übermässigen Motorenlärm wirksam reduzieren»
  • Artikel von «Mobimag»
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