Bund saniert Autobahn

Am Zugersee kommt es erneut zu einer jahrelangen Baustelle

Das Bundesamt für Strassen stellt in den nächsten Jahren die A4 zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht instand. (Bild: Andreas Busslinger)

Die Autobahn A4 wird zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht demnächst saniert. Die Baustelle reiht sich in eine ganze Reihe von Infrastrukturprojekten rund um den Zugersee ein.

Nach der Baustelle ist vor der Baustelle: So zumindest könnte denken, wer regelmässig auf der Autobahn A4 zwischen der Verzweigung Rütihof und Brunnen unterwegs ist. Kaum ist ein Projekt beendet, beginnt das nächste. Zwischen 2016 und 2023 sanierte der Bund die Strecke Küssnacht–Brunnen in mehreren Etappen. Rund 270 Millionen Franken kostete die Instandstellung der rund 21 Kilometer langen Strecke.

Demnächst entstehe eine Baustelle auf einem anderen Abschnitt der A4, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) mitteilt. Zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht fahren bald die Bagger auf. Am kommenden Sonntagabend beginnen die Vorarbeiten auf der sechs Kilometer langen Strecke.

2027 sollen die Arbeiten beendet sein

Voraussichtlich im März 2025 starten die Hauptarbeiten der ersten Etappe zwischen der SBB-Brücke Unterrüti und der Kantonsgrenze Zug/Schwyz. 2026 ist die Verzweigung Rütihof an der Reihe, 2027 schliesslich der Schwyzer Teil, von der Kantonsgrenze zu Zug bis zum Anschluss Küssnacht. Das Astra rechnet damit, dass die Arbeiten an der 1981 in Betrieb genommenen Strecke 2027 beendet sind.

Zwischen Küssnacht und Brunnen wurde der Verkehr im Baustellenbereich einspurig geführt. Bei der neuen Baustelle zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht könnten Autofahrer grösstenteils auf jeweils zwei Fahrspuren rollen, wie das Astra auf Anfrage von zentralplus ausführt. Entsprechend rechnet das Bundesamt nicht gross mit Stau. Das war in den vergangenen Jahren zwischen Küssnacht und Brunnen anders: Es kam vor dem Baustellenbereich zu Spitzenstunden teilweise zu Stau.

Auch eine Wildtierbrücke ist geplant

Der Bund investiere 112 Millionen Franken in die Sanierung, und er wolle damit den Betrieb des Abschnitts für die nächsten 15 bis 20 Jahre sicherstellen, wie er schreibt. Es sollen lärmarme Beläge eingesetzt sowie die Leitplanken, Zäune, Betriebs- und Sicherheitsausrüstung ersetzt werden. Ausserdem ist vorgesehen, sämtliche Kunstbauten wie Brücken, Unter- und Überführungen sowie Lärmschutzwände zu sanieren.

Das Astra hat auch rund um die Autobahn einiges vor: Bei Brüglen in der Gemeinde Risch ist eine neue Überführung für Wildtiere geplant (zentralplus berichtete). Es ist nicht die erste in der Region: Das Bundesamt für Strassen erstellte vor wenigen Jahren zwischen Goldau und Schwyz eine solche Brücke. Und auch auf der Autobahn A2 bei Neuenkirch gibt es seit 2021 eine Überführung für Tiere.

Diese neue Wildtierbrücke über die Autobahn bei Goldau ist mittlerweile fertiggestellt.

Weiter soll die Strassenentwässerung den aktuellen gesetzlichen Vorgaben angepasst werden. Dafür saniert der Bund die Strassenabwasser-Behandlungsanlage (SABA) in Rotkreuz und baut in Meierskappel die neue SABA Fänn. Damit will er gewährleisten, dass das Strassenabwasser gereinigt in den natürlichen Wasserkreislauf zurückfliesst. Ausserdem soll künftig Regenwasser über den neuen Vorflutkanal Holzhäusern–Sijentalbachstollen der Gemeinde Risch abgeleitet werden.

Baustellen rund um den Zugersee

Was den Beobachtern von Mobilitätsthemen in der Zentralschweiz auffällt: Erneut wird in unmittelbarer Nähe des Zugersees an wichtiger Infrastruktur gebaut. Der erwähnte, fertig sanierte Autobahnabschnitt zwischen Küssnacht und Brunnen ist nur eine der Baustellen.

Bekanntlich bauten die SBB 2019 und 2020 am Ostufer zwischen Zug und Arth-Goldau die Bahnstrecke für rund 200 Millionen Franken aus (zentralplus berichtete). Seither hat sich dort die Pünktlichkeit erhöht, und dank des Ausbaus können nun Doppelstöcker ins Tessin fahren.

Nun ist wie erwähnt der Autobahnabschnitt zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht an der Reihe. Und dereinst werden die Bagger auch für die Hauptstrasse zwischen Zug und Arth aufgeboten. Dort ist geplant, den Veloweg sicherer zu machen und zu verbreitern. Die 9,5 Kilometer lange Strecke solle eine «möglichst durchgehend einheitliche, komfortable und sichere Radführung entlang der Artherstrasse» erhalten, wie es im Projektbeschrieb heisst (zentralplus berichtete).

Wer noch etwas weiter blickt, weiss: In Luzern kommen dereinst der Bypass und der Durchgangsbahnhof, zwischen Zug und Thalwil wird der Zimmerberg-Basistunnel gebaut, und entlang dem Urnersee wird schon bald die neue Axenstrasse in Angriff genommen.

Die Baustellen gehen der Region also so schnell nicht aus.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Bundesamts für Verkehr Astra
  • Schriftlicher Austausch mit Eleanor Bådenlid, Beauftragte Information und Kommunikation des Astra
  • Informationen des Astra zur Instandstellung des Autobahnabschnitts zwischen Küssnacht und Brunnen
  • Informationen des Astra zur Baustelle auf der A4 zwischen der Verzweigung Rütihof und Küssnacht
  • Informationen der SBB zum neuen Zimmerberg-Tunnel
  • Medienarchiv zentralplus
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