Schenkungssteuern als Todesstoss

Zuger Stiftung zügelt nach Zürich – und muss schliessen

Eine Stiftung, die sich unter anderem für Wildbienen einsetzt, hat es im Kanton Zürich schwer. (Bild: Symbolbild Unsplash/Wolfgang Hasselmann)

Die Stiftung Green Advance hatte ihren Sitz bis 2021 in Zug. Seither ist sie im Kanton Zürich zuhause. Der Umzug kommt sie nun teuer zu stehen.

«Bitte ab sofort nicht mehr spenden! Der Kanton Zürich hat beschlossen, dass unsere Projekte nicht gemeinnützig und somit nicht mehr steuerbefreit sind.» Das schreibt die Stiftung Green Advance auf ihrer Homepage. «Die Folgen: Wir müssen schliessen.»

2021 zog die Organisation, die unter anderem Bio-Wildpflanzen produziert und Lebensraum für Wildpflanzen und Wildbienen fördert, von Zug nach Maur (ZH). Im Kanton Zug sei die Stiftung als gemeinnützig anerkannt worden, sagt der Geschäftsführer Daniel Wehrli in einem Artikel des «Zürcher Oberländers».

30 Prozent der Spenden unterliegen der Schenkungssteuer

Im Kanton Zürich ist das nun nicht mehr der Fall. «Eine wirtschaftliche Betätigung der Institution schliesst eine Steuerbefreiung regelmässig aus, selbst wenn die dabei erzielten Gewinne einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden», heisst es im Entscheid des Zürcher Steueramts.

Daniel Wehrli ärgert sich: «Jetzt werden auf alle Spenden zudem 30 Prozent Schenkungssteuer fällig – der Todesstoss für eine Stiftung wie unsere.» Hätte man das im Voraus gewusst, wäre man nie nach Maur gezogen. Das Team, das früher fünf Personen gross gewesen sei, sei nun auf eine Person geschrumpft. Mehr Löhne könne man nicht zahlen. Ein erneuter Umzug komme nicht infrage.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer für die Stiftung gibt es gemäss dem «Zürcher Oberländer» aber noch. Soeben habe ein Gespräch mit Vertretern des kantonalen Volkswirtschaftsdepartements stattgefunden. Allerdings sei die Zeit mehr als knapp.

Verwendete Quellen
  • Artikel im «Zürcher Oberländer»
  • Website der Stiftung Green Advance
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