84 Vögel zügeln

Voliere Zug erhält bald grossen Zuwachs aus St. Gallen

In der Zuger Voliere sollen künftig Vögel aus St. Gallen Platz finden. (Bild: mst)

Die Voliere im Stadtpark St. Gallen schliesst Ende 2025. 84 Vögel brauchen ein neues Zuhause. Um sie vor dem Einschläfern zu bewahren, hat die Zuger Voliere ihre Hilfe angeboten.

Die Zuger Voliere erhält St. Galler Zuwachs. Die dortige Voliere im Stadtpark schliesst per Ende 2025, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet. Dem Ende ging ein langer Streit voraus: Die Stadt verlangte eine Neuausrichtung, über die sich die Verwaltung und die Voliere-Gesellschaft nicht einig wurden. Zuletzt war die Forderung, dass die Gesellschaft den Bestand auf zehn Tiere reduziere, auf die bisherigen Subventionen verzichte und Strom und Wasser selbst zahle. Hinzu kämen gut 1,8 Millionen Franken, die eine dringend benötigte Renovation gekostet hätte.

Die Gesellschaft zog deshalb einen Schlussstrich – und machte sich an, ein neues Daheim für die 84 Vögel zu finden. Dies, um sie vor dem Einschläfern zu bewahren. Ein entsprechender Facebook-Beitrag des Vorstandsmitglieds Claudio Eicher erhielt viel Aufmerksamkeit, 216-mal wurde der Aufruf geteilt. Es hätten sich so viele Personen und Institutionen gemeldet, dass die Tierpflegerinnen gar auswählen konnten, wo die Vögel am besten aufgehoben wären.

Zuger Voliere steht selbst vor unsicherer Zukunft

Denn besonders wichtig sei, dass die verschiedenen Vogelgruppen beieinander bleiben konnten, wie die Zeitung schreibt. Verschiedene Vogelarten bleiben einander ein Leben lang treu. Umso mehr habe sich die Gesellschaft deshalb gefreut, dass die Voliere Zug ihre Hilfe angeboten habe. Sie übernehme alle Vogelfamilien, auch die etwas aufwendigeren Löffler. «Das ist eine schöne Voliere und der Kanton Zug hat viel Geld im Gegensatz zur Stadt St. Gallen», freut sich der Präsident der Voliere-Gesellschaft Christian Müller.

Die Vögel sollen bis Ende 2025 nach Zug zügeln. Derweil steht die Zuger Voliere selbst vor einer unsicheren Zukunft. Für die Jahre 2024 bis 2027 hat der Zuger Stadtrat zwar einen jährlichen Unterstützungsbeitrag gesprochen. Die Stadtregierung fragt sich jedoch, «ob diese Art der Tierhaltung mitten in der Stadt langfristig wirklich zukunftsweisend ist» (zentralplus berichtete). In den nächsten Jahren will die Stadt Zug die Standortfrage gemeinsam mit dem Verein vertieft angehen.

Verwendete Quellen
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