Ara in Emmen leitet Schritte ein

Überlastete Kläranlagen: immer wieder Abwasser in Reuss

Die Reuss bei Hünenberg während des letzten Hochwassers im Juni. (Bild: Zuger Polizei)

Regnet es zu viel, kommen Kläranlagen an den Anschlag. Sie müssen dann ungereinigtes Abwasser in die Gewässer speisen.

Steigt das Thermometer über 25 Grad, steigt manch einer gerne in das nächstgelegene Gewässer. Das ist ein Vergnügen, das nicht selbstverständlich ist. Unermüdlich sorgen Kläranlagen dafür, dass die hiesigen Flüsse und Seen so sauber sind, wie wir sie kennen. Und nicht durch verschmutztes Abwasser aus Haushalten und Industrie verdreckt werden.

Bei Starkregen kommen diese Anlagen allerdings an ihren Anschlag. Sie müssen dann regelmässig ungeklärtes Wasser in die Gewässer leiten. Die Ara Buholz in Emmen baut deshalb momentan ein Auffangbecken, um die dreckigen Wassermassen besser bewältigen zu können.

100 Mal im Jahr Abwasser in der Reuss

«Bei starkem Regen sind wir gezwungen, Abwasser in die Reuss zu leiten. Das passiert etwa 100 Mal im Jahr. Insgesamt rund 300 Stunden», sagt Alexander Kleiner, Leiter der Ara Buholz, gegenüber «SRF». Das neue Becken soll helfen, dass dies weniger geschieht.

Die Kanalisationen in der Schweiz sind mehrheitlich so konstruiert, dass Abwasser und Regenwasser zusammen abfliessen. Gibt es hohe Niederschläge, müssen deshalb viele Kläranlagen mehr und verdünntes Abwasser reinigen. In extremen Fällen sind die Systeme dann überfordert.

Das neue Auffangbecken werde die Situation in Emmen nur teilweise entschärfen. Weitere Auffangbecken oder eine komplette Umgestaltung der Kanalisation wären für eine vollumfängliche Lösung des Problems nötig, wie «SRF» berichtet. Das Bauen zahlreicher Auffangbecken sowie der Umbau des Abwassersystems wären beides kostspielige und aufwendige Unterfangen.

Verwendete Quellen
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