Nicht nur belüften

Phosphor im Zugersee: Kanton soll an neuen Ideen tüfteln

Der Zugersee bietet nebst schönen Aussichten auch Unschönes: zu viel Phosphor im Wasser.

Die GLP des Kantons Zug will den Weg ebnen, damit Phosphor aus dem Zugersee gewonnen werden kann. Erster Schritt in diese Richtung: Wissenschaftlern Geld geben.

Die Zuger Grünliberalen verlangen per Postulat, dass der Kanton Forschungsprojekte finanziell unterstützt. Nicht irgendwelche Projekte. Sondern solche, die untersuchen, wie Phosphor aus Gewässern zurückgewonnen werden kann. Das ist heute technisch noch nicht möglich.

Hintergrund des Anliegens ist der Zugersee. Dieser liegt schweizweit an der Spitze – zumindest, was den Phosphorgehalt im Wasser anbelangt (zentralplus berichtete). Der Zuger Kantonsrat hat deshalb bei der Richtplananpassung diesen Monat festgeschrieben, dass der See im Winter eine Zirkulationsunterstützung erhalten soll – er wird also künstlich belüftet.

Dadurch ist das Gewässer künftig besser mit Sauerstoff versorgt, was der übermässigen Nährstoffbelastung Abhilfe schaffen soll. Das Vorhaben des Kantons ist seit längerem bekannt. Die Grünliberalen wollen nun einen Schritt weiter in die Zukunft denken. Denn: Im Zugersee ist das viele Phosphor zwar schädlich, andernorts ist es aber heiss begehrt.

Nährstoff ist nicht unendlich vorhanden

Phosphor ist ein essenzieller Nährstoff für das Pflanzenwachstum und unerlässlich für die Landwirtschaft. Aber: Es ist auch ein nicht-erneuerbarer Rohstoff, der nur in begrenzter Menge vorhanden ist. Eine Rückgewinnung, so schreibt es die GLP in ihrem Vorstoss, sichere langfristig die Verfügbarkeit des wichtigen Düngemittels.

Auch der Regierungsrat sehe es als erstrebenswert an, Phosphor, sobald es technisch möglich ist, aus dem Zugersee zu gewinnen, wie die GLP im Postulat festhält. Aber die Forschung zu solchen Verfahren stecke noch in den Kinderschuhen.

Die Grünliberalen fordern deshalb, dass der Kanton Zug Projekte sucht, die dazu forschen und diese gegebenenfalls finanziell unterstützt. Ganz im Sinn: Wir wollen es, es ist aber noch nicht möglich. Also leisten wir unseren Teil, damit es möglich wird.

Verwendete Quellen
  • Postulat der GLP Kanton Zug
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