Vogel bleibt dem Kanton Luzern fern

Na, wo bleibt denn die Dorngrasmücke?

Dieser süsse Piepmatz gehört zur Gattung der «Grasmückenartigen». (Bild: Bishnu Sarangi / Unsplash)

Eine Vogelgattung scheint die Region Luzern mit Verachtung zu strafen. Das Fernbleiben der Dorngrasmücke könnte aber mit dem schwindenden Lebensraum zusammenhängen.

Im Himmel über Luzern tummeln sich zahlreiche Vogelarten. Kleine, grosse, leise, laute, schöne und … interessante. Eine Art lässt sich hier jedoch kaum blicken. Wie «Birdlife Luzern» schreibt, bleibt die Dorngrasmücke der Region mehrheitlich fern. Seit rund einem Vierteljahrhundert fehlen Brutnachweise des Vogels im Kanton. Zuletzt konnte ein Brutnachweis am 16. Juni 2001 in der Kiesgrube Ballwil gemacht werden. Heute gibt es kein einziges Gebiet, in dem die Art noch ganzjährig beobachtet werden kann.

Und das, obwohl der Piepmatz an sich ein ziemlich anspruchsloser und weit verbreiteter Zeitgenosse wäre. Der Vogel flattert in einem Gebiet, das sich von Südspanien bis nach Lappland und ostwärts bis zur Mongolei erstreckt.

Nur gerade drei Nachweise stehen den 14 gegenüber, die in der letztjährigen Vergleichsperiode gesichtet wurden. Ein möglicher Grund für das Fernbleiben der Dorngrasmücke liegt in den fehlenden Habitaten. Gemäss «Birdlife Luzern» mag der Vogel regelmässig geschnittene Niederhecken mit angrenzenden Weiden, Ränder von Kiesgruben oder Feuchtgebiete.

Gebiete wie diese seinen in Luzern «Mangelware», heisst es in der Mitteilung. Es fehle an der richtigen Pflege. Denn sind die Hecken zu hoch, meidet der Vogel diese bereits. Im Rahmen des Projekts «Aufwind für die Luzerner Vögel» will der Verband mit Hilfe der Bevölkerung Heckenvögel wie die Dorngrasmücke und den Neuntöter genauer beobachten und studieren und deren Lebensräume verbessern. Meldungen können online gemacht werden.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung «Birdlife Luzern»
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