Seltener Angriff

Mäusebussard attackiert Läufer im Wald

Ein Mäusebussard hat in Adligenswil wohl seinen Nachwuchs verteidigt. (Bild: Unsplash/Victoria Prymak)

Ein Mäusebussard hat am Freitagnachmittag einen Läufer in Adligenswil angegriffen. Die Vogelwarte Sempach empfiehlt betroffenen Personen, nach solchen Attacken das Gebiet zu meiden.

Auf einem Wanderweg durch den Wald hat am Freitagnachmittag ein Mäusebussard einen Jogger angegriffen, wie ein zentralplus-Leserreporter berichtet. Der Vorfall ereignete sich demnach im Gebiet Dottenberg/Adligenswil. Der Vogel sei aus dem Nichts aufgetaucht und habe auch keinen Pfeifton abgeben, erzählt der Mann.

Er hat gemäss eigenen Angaben einen heftigen Schlag auf den Kopf erlitten und danach blutende Kratzwunden entdeckt. Daraufhin habe er im Notfall eine Tetanus-Auffrischimpfung machen lassen.

Angriffe ereignen sich normalerweise zwischen Mai und Juli

Solche Vorfälle ereignen sich laut der Vogelwarte Sempach selten. Und das, obwohl der Mäusebussard gemäss der Institution mit 20'000 bis 25'000 Brutpaaren die häufigste Greifvogelart der Schweiz sei. Pro Jahr würden nur rund ein Dutzend Attacken bekannt. Die Vogelwarte rät den betroffenen Personen, Gebiete, in denen solche Angriffe vorkommen, für mehrere Wochen zu meiden oder dort normal zu marschieren.

Bei den attackierenden Vögeln handle es sich fast ausnahmslos um Mäusebussarde, ausnahmsweise auch um Milane. Die unerwarteten Angriffe erfolgten fast immer von Mai bis Juli, wenn die Vögel Junge haben. Komme ein Jogger zufälligerweise in der Nähe des Horstes oder nahe bei einem frisch ausgeflogenen Jungvogel vorbei, würden die Altvögel in ihm eine Gefahr sehen, schreibt die Vogelwarte auf ihrer Homepage. Sie würden den vermeintlichen Feind durch Flugattacken zu vertreiben versuchen. Manchmal schrien sie dabei auch eindringlich.

Experten empfehlen Impfung nach Attacken

Zumeist attackierten die Vögel von hinten und fast ausschliesslich hätten sie dabei joggende Personen im Visier. Spaziergänger und Velofahrer würden in der Regel in Ruhe gelassen. Gemäss der Vogelwarte begnügt sich ein Mäusebussard mit Scheinangriffen. In einzelnen Fällen setze es aber Kratzer am Kopf der Opfer ab. Ernsthafte Verletzungen seien bis jetzt nie bekannt geworden. Die Experten empfehlen, sich auch bei kleinen Verletzungen gegen Starrkrampf impfen zu lassen. Eine Impfung gegen Tollwut sei nicht nötig, da es diese bei Vögeln nicht gebe.

Verwendete Quellen
  • Hinweis eines Leserreporters
  • Informationen der Vogelwarte Sempach
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