Um Chauffeure anzulocken

Stadt Luzern hübscht Carparkplatz Rösslimatt auf

Der Carparkplatz Rösslimatt in Kriens – bisher lädt er nicht unbedingt zum Verweilen ein. (Bild: mik)

Der Carparkplatz Rösslimatt in Kriens soll gemütlicher werden. Die Stadt Luzern stellt bald einen Picknicktisch und ein Sonnensegel auf. Damit will die Stadt die Chauffeure aus der Innenstadt nach Kriens locken.

Beim Carparkplatz Rösslimatt in der Stadt Kriens tut sich was: Gemäss aktuell aufliegendem Baugesuch soll der Platz an der Arsenalstrasse 25 aufgewertet werden. Geplant ist eine kleine Verweilecke auf der linken Seite des Platzes: eine hölzerne Parkbank, ein Picknicktisch und ein Sonnensegel, um den Sitzenden Schatten zu spenden.

Geplant und finanziert wird die Aufenthaltsfläche von der Stadt Luzern. Sie nimmt dafür 25’000 Franken in die Hand. Viel mehr lässt sich dem Baugesuch zum Projekt nicht entlocken. Mehr Informationen hat hingegen Ullrich Pickert, Projektleiter beim Stadtluzerner Tiefbauamt. Die Bänkli seien nicht etwa dazu gedacht, dass Touristinnen nach zehnstündiger Fahrt hier picknicken könnten. Denn der Carparkplatz Rösslimatt ist nur zum Parkieren und nicht zum Ein- und Ausladen der Gäste gedacht.

Bänkli als Lockmittel für Chauffeurinnen

Vielmehr seien die Sitzgelegenheiten für das Fahrpersonal gedacht, sagt Pickert auf Anfrage. Die Chauffeure erhielten damit einen «unmittelbaren Platz zur Erholung». Die anderen städtischen Carparkplätze – etwa beim Landenberg/Alpenquai oder beim Löwenplatz – hätten zwar auch keine Erholecke. Dort gebe es aber genügend Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsflächen in unmittelbarer Nähe.

Weiter ist die Miniaufwertung für den Krienser Platz als Massnahme zur besseren Verteilung der Cars gedacht: «Hiermit sollen Anreize geschaffen werden, damit sich die Cars gleichmässiger auf die vorhanden Parkplätze verteilen und sich nicht nur auf die Innenstadt konzentrieren.» Sprich: Die Bänke sollen Carchauffeure aus der Stadt und in die Agglo locken.

Carproblem vorübergehend nach Kriens ausgelagert

Denn der Carparkplatz Rösslimatt ist das Zwischenresultat jahrelanger Diskussionen darüber, wo die Stadt die Cars nach Wegfall der Inseli-Parkplätze hinschaffen will. Da Luzern bis dahin keine zufriedenstellende Lösung auf Stadtgebiet gefunden hatte, verbannte sie die Cars kurzerhand nach Kriens – zumindest für zehn Jahre (zentralplus berichtete).

Die Suche nach Alternativen läuft. Bislang jedoch weniger erfolgreich. Das Projekt «Stadtpassage», das die Cars in einem Parkhaus unter dem Luzerner Kantonsspital parkieren wollte, hat der Stadtrat Anfang Jahr aus Kostengründen beerdigt (zentralplus berichtete). Eine der geplanten Carhaltekanten beim Bahnhof hat das Stadtparlament kürzlich wegen Sicherheitsbedenken bachab geschickt (zentralplus berichtete).

Derweil geraten die verbleibenden Carparkplätze unter Druck. Mit einer Volksmotion verlangt die Juso, dass bis 2030 die Cars auch vom Schwanenplatz verschwinden (zentralplus berichtete). Und kürzlich machten Schlagzeilen die Runde, dass Cars auf inoffizielle Haltekanten ausweichen oder während Wartezeiten ziellos durch die Innenstadt kurven würden (zentralplus berichtete). Die Cars werden Luzern also noch eine Weile beschäftigen. Währenddessen können Chauffeurinnen in Kriens zumindest bald im Schatten ihre Pause geniessen. Gebaut werden soll die Sitzecke noch in diesem Jahr.

Hinweis: In einer ersten Version stand, dass der Schwanenplatz auch ein städtischer Carparkplatz ist. Er ist jedoch nur ein Carhalteplatz, weswegen die entsprechende Textstelle nun ein anderes Beispiel beinhaltet.

Verwendete Quellen
  • Aufliegendes Baugesuch in Kriens
  • Schriftlicher Austausch mit Ullrich Pickert, Projektleiter beim Stadtluzerner Tiefbauamt
  • Medienarchiv zentralplus
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