Der Kanton Luzern setzt bei Computeranwendungen künftig auf Microsoft 365. Damit wird unter anderem ein neues Telefonsystem eingeführt. Es ist nicht das erste Mal.
Ab Herbst 2025 arbeiten die Angestellten des Kantons Luzern mit Microsoft 365. Damit können Dateien künftig in der sogenannten Cloud gespeichert werden. Als Anwender hat man damit die Möglichkeit, ortsunabhängig mit verschiedenen Geräten auf die gleiche Datei zuzugreifen – anders als bei älteren Programmen, bei denen Dateien lokal auf dem Computer abgespeichert und nur mit diesem verwendet werden können.
Nun hat der Kanton das Preisschild für die Umstellung bekannt gegeben.
5,8 Millionen Franken bezahlt die Verwaltung für die einmaligen Investitionskosten, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Für den Betrieb rechnet der Kanton mit jährlich 4,4 Millionen Franken, wovon ein «erheblicher Teil» auf die Linzenzen entfalle.
Neueingeführtes Telefonprogramm wird bereits wieder abgelöst
Damit kostet Microsoft 365 laut Angaben des Kantons jährlich rund 0,5 Millionen Franken mehr als das bisher verwendete Office 2016, aber es biete auch «einen deutlichen Mehrwert». Dieser ergebe sich aus dem erweiterten Funktionsumfang im Bereich der Zusammenarbeit sowie der Ablösung von Skype for Business.
Letzteres ist das Programm, mit dem Kantonsangestellte telefonieren und das vor wenigen Jahren für knapp 15 Millionen Franken eingeführt wurde. Wie der Kanton bereits früher mitteilte, wird Skype for Business im Herbst 2025 durch Microsoft Teams abgelöst (zentralplus berichtete).
Der Kanton Luzern hat gemäss eigenen Angaben bereits Erfahrungen mit Microsoft 365. An den kantonalen Schulen werde es bereits verwendet. Die Behörden erhoffen sich dadurch einen «weiteren Schritt Richtung Digitalisierung». Der Kanton schaffe so die Grundlage für eine «flexible, ortsunabhängige Zusammenarbeit mit nahtlosen Übergängen zwischen Arbeit im Büro, mobiler Arbeit und Homeoffice», wie es in der Medienmitteilung heisst.
Datenschützer hat Bedenken
Die Einführung von Microsoft 365 wecken aber auch Befürchtungen, etwa wegen der Datensicherheit. Der kantonale Datenschutzbeauftragte Matthias Schönbächler beispielsweise blickt laut dem aktuellen Jahresbericht «mit Sorge in diese Cloud-Zukunft und empfiehlt nachdrücklich, sich mit der Problematik dieser Abhängigkeit auseinanderzusetzen». Der Grünen-Kantonsrat Fabrizio Misticoni reichte im August eine dringliche Anfrage zum Thema ein. Es solle sorgfältig geprüft und geregelt werden, wie mit besonders schützenswerten Personendaten umgegangen werde, sagte er gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Der Kanton schreibt nun, der Kanton setze «umfassende Sicherheitsmassnahmen» um. Es würden verschiedene Anwendungen der M365-Plattform genutzt, um Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen abzuwehren. «Die überwiegende Mehrheit der Verwaltungsdaten verbleibt in den spezialisierten Fachanwendungen und somit im kantonseigenen Rechenzentrum.»
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