Im Juli 2025 auf der Allmend

Frauen-EM: Was Luzern aus den drei Spielen rausholen will

Hier drin finden drei Gruppenspiele der Frauen-EM 2025 statt. (Bild: jdi)

Stadt und Kanton Luzern sehen in der Frauen-EM 2025 eine Chance, sich einem nationalen und internationalen Publikum zu präsentieren. In einer Medienmitteilung erklären die Verantwortlichen, was konkret geplant ist.


Während der Frauen-EM im Juli 2025 werden in den acht Austragungsorten über 700'000 Zuschauerinnen in den Stadien erwartet. Über 500 Millionen Menschen sollen die Spiele vor dem Fernseher verfolgen. Darum hebt die Luzerner Regierungsrätin Michaela Tschuor die Bedeutung des Anlasses hervor.

«Für Luzern bietet das Turnier mit den drei Spielen auf der Allmend eine einmalige Chance, die wunderschöne Zentralschweiz und insbesondere den Kanton sowie die Stadt Luzern mit ihren Sehenswürdigkeiten im Herzen von Europa als attraktiven und lebendigen Sport- und Freizeitort zu präsentieren», sagt sie. Und erhofft sich einen touristischen und wirtschaftlichen Mehrwert.

Ausverkaufte Stadien

Die drei Spiele in Luzern finden am Samstag, 5. Juli, am Dienstag, 8. Juli und am Samstag, 12. Juli 2025 statt. «Unser Ziel ist es, dass die Fussballerinnen in Luzern in einem vollen Stadion spielen», so Leevke, Projektleiterin des Austragungsorts Luzern (zentralplus berichtete). Welche Nationalteams in Luzern gegeneinander antreten, wird im Dezember in Lausanne ausgelost. Jetzt schon klar ist: Die Schweizer Nati wird nicht auf der Allmend spielen (zentralplus berichtete).

Rund um die Spiele sind zahlreiche verschiedene Aktivitäten in der Stadt Luzern – wie beispielsweise eine Fan-Zone auf dem Europaplatz – geplant. So sollen die Besucher ein nachhaltiges, abwechslungsreiches und unvergessliches Gesamterlebnis geniessen können, wie Stadt und Kanton in der Medienmitteilung schreiben.

Frauensport in Fokus rücken

Um die Bevölkerung für den weiblichen Spitzensport und diesen grössten Sportanlass für Frauen in Europa zu sensibilisieren, sind während eines Jahres zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen geplant. Damit dies gelingt, arbeiten Stadt und Kanton eng mit lokalen Partnerinnen zusammen. Das Jahr wird mit dem Anlass «one year to go» am Donnerstag, 4. Juli 2024 eröffnet.

Stadt und Kanton Luzern versprechen sich von der Frauen-EM 2025 einen nachhaltigen Schub für den Mädchen- und Frauenfussball. «Es ist toll, wenn sich Mädchen und Frauen für Fussball und Sport begeistern», so Michaela Tschuor. Mit unterschiedlichsten Massnahmen wollen sie dafür sorgen, dass Mädchen und Frauen vermehrt noch männlich dominierte Sportarten ausüben und in den Vereinen Leitungs- und Führungsfunktionen übernehmen.

Eine Analyse soll bis zum Sommer 2025 aufzeigen, wo es im Kanton Luzern zu wenig kommunale Sportanlagen für den Fussball hat, wo Infrastruktur fehlt und wo eventuell noch Potenzial besteht. Wenn diese vorliegt, wird der Kanton kommunizieren, wie es weitergeht.

Der Kampf um Bundesgelder

Das Thema Nachhaltigkeit ist für Stadt und Kanton bei der Organisation der drei Spiele besonders wichtig, heisst es in der Medienmitteilung. So wollen sie bestehende Infrastrukturen nutzen und erreichen, dass möglichst viele Fussballfans mit dem öffentlichen Verkehr an- und abreisen.

Im Juni 2024 entscheidet das Bundesparlament über den finanziellen Beitrag des Bundes an die Frauen-EM. Um die gemeinsam festgelegten Ziele für diese landesweite Veranstaltung von internationaler Bedeutung zu erreichen, ist ein Bundesbeitrag von mindestens 15 Millionen Franken nötig: «Ohne finanzielle Unterstützung des Bundes kann die für eine nachhaltige Veranstaltung zwingend erforderliche ÖV-Ticketintegration nicht umgesetzt werden», erklärt Stadtpräsident Beat Züsli.

Auch könnte die dringend benötigte Strukturentwicklung im Frauenfussball und Frauensport nicht angemessen gefördert und eine spezifische Kampagne zur Vermarktung der attraktiven Tourismusdestination Schweiz nicht realisiert werden.

Stadt und Kanton spannen zusammen

Für die Organisation des Anlasses im Austragungsort Luzern arbeiten Stadt und Kanton Luzern eng zusammen und übernehmen die Kosten von insgesamt 4 Millionen Franken je zur Hälfte. Im November 2023 hat Leevke Stutz, Projektleiterin des Austragungsorts Luzern, ihre Arbeit aufgenommen (zentralplus berichtete).

Sie hat eine interdisziplinäre Projektorganisation für die Aufgaben in den Bereichen Sicherheit, Mobilität, Promotion, Infrastruktur, Events, Sportförderung und Volunteer-Management aufgebaut.

Die Planung und Umsetzung dieser organisatorischen Leistungen erfolgt gemeinsam mit lokalen Partnerinnen. Aber auch in enger Zusammenarbeit mit der Uefa, dem Schweizerischen Fussballverband (SFV), dem Bundesamt für Sport (BASPO), den weiteren Austragungsorten und der Swissporarena Events AG.

Trotz Millionen sind Freiwillige nötig

Für die Bewältigung des Anlasses in der Innenstadt sowie im und um das Stadion Allmend werden ab Herbst 2024 mehr als 200 Volunteers gesucht. Gemäss Projektleiterin Leevke Stutz ist es das Ziel, genügend Helfer aus der Region rekrutieren zu können. Informationen für Helfer aber auch zum Ticketvorverkauf finden sich auf der Webseite der Uefa.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Hanspeter Flueckiger
    Hanspeter Flueckiger, 19.04.2024, 12:55 Uhr

    Immer wieder köstlich wie Politikerinnen und Politiker aller "couleur" auf solche Events hereinfallen und im Zusammenhang von Turnieren der FIFA und UEFA von Nachhaltigkeit sprechen. Nachhaltigkeit? Genau dies ist doch das grundsätzliche Problem. Hat man es noch immer nicht verstanden? Solche Grossanlässe sind alles andere als Nachhaltig. Bleibt zu hoffen, dass die Klimaaktivisten dies ebenfalls erkennen. Stört solche Anlässe und ihr kriegt die entsprechend grosse Bühne.

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    • Profilfoto von Franz
      Franz, 19.04.2024, 15:52 Uhr

      Noch absurder wird das Nachhaltigkeitsgeschwurbel, wenn man sich erinnert, dass der Kt. LU, die Stadt Luzern sowie Kriens und Horw vor 5 Jahren den Klimanotstand (!) ausgerufen haben. Man könnte jetzt drei Schlüsse ziehen: 1. Es ging nur darum, "ein Zeichen zu setzen". 2. Die Klimaerwärmung hat sich seither abgeschwächt. 3. Was kümmert die Politiker/-innen ihr Geschwätz von gestern?

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