Wegen Ehrverletzung

Stadion-Streit: Philipp Studhalter zeigt FCL-Verwaltungsrätin an

Ex-FCL-Präsident Philipp Studhalter lässt sich die Vorwürfe nicht gefallen und will sich juristisch wehren. (Bild: Archivbild: Martin Meienberger/freshfocus)

Gemäss FCL-Verwaltungsrätin Ursula Engelberger-Koller soll Ex-FCL-Präsident Philipp Studhalter den Verein um das Kaufrecht des Stadions gebracht haben. Dieser wehrt sich und will gegen die Vorwürfe juristisch vorgehen.

Der vertrackte Rechtsstreit um den FCL, das Stadion und Bernhard Alpstaeg ist bald um ein juristisches Verfahren reicher. Gegenüber «Nau» kündigt der Präsident der Swiss Football League und Ex-Präsident des FCL, Philipp Studhalter, eine Anzeige gegen Ursula Engelberger-Koller wegen Ehrverletzung an. Der FCL und insbesondere sie haben im vorgeworfen, Bernhard Alpstaeg dabei unterstützt zu haben, sich die Stadionaktien unter den Nagel zu reissen (zentralplus berichtete). Er soll seine Kollegen im damaligen FCL-Verwaltungsrat davon überzeugt haben, dass für den FCL trotz Baurechtsvertrag kein Vorkaufsrecht für die damaligen Stadionsaktien bestand. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Im Interview mit dem Onlineportal wehrt er sich vehement gegen diese Vorwürfe. Er habe mit der Aktien-Übertragung im September 2019 nicht zu tun gehabt, so Studhalter. Im Vorfeld des Verkaufs der Stadionakten habe er den FCL-Verwaltungsrat im September umfassend per E-Mail über die Situation informiert. Dabei habe er ein Schreiben der Eberli Generalunternehmung AG und Toni Eberli angefügt, wonach sie davon ausgehen, dass das Vorkaufsrecht des FCL nicht zu tragen komme.

FCL-Verwaltungsrätin Ursula-Engelberger Koller steht der FCL-Führung um Stefan Wolf als Rechtsanwältin zur Seite. (Bild: jdi)

Dies deshalb, weil Bernhard Alpstaeg zu dem Zeitpunt bereits Mehrheitsaktionär war. Mit der Übertragung an Alpstaeg fand also eine Übertragung an eine dem FCL ideell oder wirtschaftlich nahestehende Person statt. Sprich: Da der FCL Alpstaeg gehörte, machte es keinen Sinn, die Stadionakten zuerst einer anderen Firma anzubieten, die ebenfalls ihm gehörte. Er unterstütze diese Argumentation ebenfalls, so Studhalter. Nachdem er dies den FCL-Verwaltungsräten so dargelegt habe und in Rückfragen nochmals ausgeführt hatte, habe er nichts mehr von ihnen gehört.

FCL wollte Stadion nie kaufen, da er das Geld nicht hatte

Auch, wie Studhalter anfügt, weil der FCL damals gar nie Interesse daran hatte, die 60 Prozent des Stadions zu kaufen. «Finanziell war der FCL 2019 aufgrund der angedrohten und dann auch umgesetzten Rücktritte aller Verwaltungsräte ausser Josef Bieri und der damit verbundenen Aussage der Aktionäre, den Club finanziell nicht mehr zu unterstützen, in grosser existenzieller Gefahr.» In dieser Situation ein Stadion kaufen zu wollen, sei absurd.

Dass er beim Kauf im Sinne Alpstaegs statt im Sinne des FCLs gehandelt habe, lässt er ebenfalls nicht stehen. Er habe sich nicht für die eine oder andere Seite instrumentalisieren lassen. Schon deshalb nicht, weil zu der Zeit im Verwaltungsrat schon grosses Misstrauen gesät war und jede Seite die Schritte der anderen mit eigenen Rechtsanwälten verfolgten.

Wie Studhalter gegenüber dem Onlineportal betont, möchte er zwar, dass der FCL vorankomme. Doch er könne diese «unbegründeten Vorwürfe» nicht stehenlassen, weshalb er nun ebenfalls rechtliche Schritte ergreife. Zudem werde er die restlichen Clubs mit einer Stellungnahme über die Situation informieren.

Der FCL will sich derweil nicht zu Studhalters Aussagen äussern. Auf eine schriftliche Anfrage antwortet Mediensprecher Markus Krienbühl lediglich, dass sie seine Aussagen zur Kenntnis nehmen. Jedoch möchte der FCL diese nicht weiter kommentieren.

Für die FCL-Fans bedeutet das also vor allem eins: Das letzte Wort in Sachen Stadionstreit ist noch längst nicht gesprochen.

Hinweis: Der Artikel wurde um eine kurze Stellungnahme des FCL ergänzt.

Verwendete Quellen
  • Interview im Onlineportal «Nau»
  • Schriftlicher Austausch mit Markus Krienbühl, Mediensprecher des FCL
  • Medienarchiv zentralplus
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