Kunsteisbahnbetreiber vor Konkurs

Teurer Strom: Geht im EVZ-Stadion 2023 das Licht aus?

Der explodierende Strompreis bedroht die Kunsteisbahn Zug AG in ihrer Existenz – droht darum 2023 ein Lichterlöschen in der Bossard Arena? (Bild: Tobias Lackner)

Ausgerechnet in Zeiten explodierender Strompreise muss die Kunsteisbahn Zug AG, die Betreiberin des Stadions des EV Zug, den Stromvertrag erneuern. Das bedroht das Unternehmen in seiner Existenz.

400'000 Franken an Strom kostete der jährliche Betrieb der Eisbahnen in der Zuger Bossard Arena, der Curlinghalle und dem Trainingszentrum (für total 3,1 Gigawattstunden). Ab Januar 2023, wenn der aktuell gültige Vertrag ausgelaufen ist, müsste die Kunsteisbahn Zug AG (Keb) bei den gegenwärtigen Preisen das Zehnfache hinblättern.

«Wir sind in unserer Existenz bedroht», hält Daniel Wiederkehr, der Geschäftsführer der Bossard Arena, gegenüber der «NZZ» fest. Wenn nicht die Stadt Zug als Besitzerin des Stadions der Keb unter die Arme greift, droht im Januar im Zuger Eishockeystadion Lichterlöschen.

Stadtzuger Finanzvorsteher stellt Lösung in Aussicht

Dazu muss man wissen: Das 2010 erbaute Stadion des Meisters der letzten beiden Jahre ist nicht bloss ein Stromfresser, sondern arbeitet wie ein kleines Kraftwerk. «Durch die Eisproduktion entsteht Abwärme, welche für das Warmwasser und die Heizung der anliegenden Sportanlagen, des Hochhauses Uptown und der Wohnsiedlung Stierenmarkt verwendet wird», liess die Stadt Zug vor zwei Monaten zentralplus wissen.

Und folgerte: «Wird das Stadion ausser Betrieb gesetzt, würde tatsächlich mehr Energie verbraucht als eingespart.» Das legt die Vermutung nahe, dass die Stromkrise der Keb mit gemeinsamen Kräften überwunden werden kann. Man sei mit Hochdruck daran, eine Lösung zu finden, die für die Kunsteisbahn Zug sowie die involvierten Partner zufriedenstellend sei, sagt André Wicki, Leiter des Stadtzuger Finanzdepartements, der Zeitung.

Aber es ist nicht bloss eine schicksalshafte Fügung, dass die Keb den Strom-Vertrag ausgerechnet in Zeiten von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine neu aushandeln muss. Sie hätte den Liefervertrag vor einem Jahr problemlos zu tieferen Konditionen verlängern können.

Höhere Stromkosten auf Mieter abgewälzt

Dieses Versäumnis könnte auch die EVZ-Kasse belasten. Die Keb sieht sich gezwungen, höhere Stromkosten an ihre Mieter weiterzureichen. Wie gross der finanzielle Mehraufwand sein wird, lässt sich zur Zeit nicht abschätzen.

Der EV Zug wird am Freitag auswärts beim SC Bern in die neue Meisterschaft starten.

Verwendete Quellen
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