Fasnachtszeitung erstmals in die Haushalte verteilt

Zuger «Feuerhorn» kürt Marco Rima und Nik Hartmann zu Corona-Absteigern des Jahres

Styger-Präsident Roland Föhn beim Zeitungsverteilen. (Bild: Beat Holdener)

Die 128. Ausgabe der Zuger Fasnachtspostille «Feuerhorn» lag am Morgen des Schmutzigen Donnerstags auf Vorbestellung in den Briefkästen. Mit satirischen Beiträgen und Illustrationen werden mehr oder weniger prominente Zuger aufs Korn genommen – auch zentralplus wird nicht verschont.

Coronabedingt kann dieses Jahr das «Feuerhorn» nicht auf der Strasse und bei Umzügen verkauft werden. Mitglieder des Styger Rettungskorps der Zuger Feuerwehr verteilten deshalb die neuste Ausgabe eigenhändig in die Briefkästen. Das Blatt konnte bei den Herausgebern vorbestellt werden. «Die Online-Bestellung ist super gelaufen», sagt Styger-Präsident Roland Föhn, «das ist wohl auch die Zukunft.» Auf behördliche Anweisung durften die Verträger jedoch nicht wie üblich Kostüme tragen.

Corona macht Verlierer und Stars

Die Auf- und Absteiger in der Coronakrise bilden die Aufmachergeschichte: Zu den Verlierern zählen etwa Komiker Marco Rima, der Wirt des Restaurants Raten und die in eine Sexaffäre verwickelten Mitarbeitenden der Zuger Polizei, aber auch der ehemalige TV-Liebling Nik Hartmann. Der Zuger Moderator hatte Corona-Ignoranten als «Tuble» bezeichnet. Dafür wurde er mit dem Schmähpreis «Rostiger Hydrant 2021» ausgezeichnet.

Zu den aufgestiegenen Corona-Stars gehört Kantonsarzt Rudolf Hauri, der in einem Fake-Interview zitiert wird: «Das Ganze hat sich für mich übrigens auch finanziell gelohnt. So viele Überstunden konnte ich noch nie aufschreiben.» Auch Gesundheitsdirektor Martin Pfister geniesst laut dem «Feuerhorn» den Medienrummel. Er hoffe, «dass die Presse weiterhin mitspielt und Panik sät».

zentralplus aufs Korn genommen

Neben politischen Beiträgen wie einer Todesanzeige für die CVP nehmen zahlreiche Storys Zuger Zeitgenossinnen auf die Schippe, die irgendwie ins Fettnäpfchen getreten sind. Unter Klatsch und Tratsch werden Ex-Bachelor Alan Wey und Ex-Bachelorette Chanelle Wyrsch als neues Traumpaar kolportiert.

Auch zentralplus bekommt sein Fett ab. Anlass dazu gibt der Artikel über das Tanzvideo der Zuger Polizei, welche die Urheberrechte erst nachträglich eingeholt hat (zentralplus berichtete). «Wer aus einer Mücke einen Elefanten macht, muss damit rechnen, dass mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird», schreibt das «Feuerhorn» an den Autoren jener (und dieser) Geschichte. «Darüber hinaus hast du den natürlichen Reflex von Sicherheitsdirektor Beat Villiger unterschätzt, der sich im Vordatieren bekanntlich auskennt.» Villiger werden übrigens – als einzigem Mitglied von Regierungs- und Stadtrat – null Prozent Wiederwahlchancen ausgerechnet.

Das Zuger Feuerhorn ist für 6 Franken auch an ausgewählten Kiosken in der Stadt Zug erhältlich.

Auch die CVP und ihr Präsident Gerhard Pfister sind Zielscheibe der Fasnachtssatiriker.

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