Im Luzerner Schützenhaus wird wieder gewirtet

Wo Frankreich auf Nidwalden trifft: Am Kasernenplatz öffnet das «Kommod»

Fiebern der offiziellen Eröffnung entgegen: Mario und Manon Waser mit ihrem Koch und Geschäftspartner Stéphane Petitjean (links). (Bild: bic)

Im ehemaligen Schützenhaus beim Kasernenplatz wird ab Dienstag wieder gekocht. Mit dem «Kommod» erfüllen sich drei Gastronomen aus der Innerschweiz ihren alten Traum vom eigenen Lokal. Doch wer sich am Abend verköstigen lassen will, muss gleich eine ganze Gruppe mitnehmen.

Seit das China-Restaurant «Cheung» 2016 seine Türen schloss, stand das Gastrolokal im ehemaligen Haus der Luzerner Stadtschützen leer. Doch nun ist neues Leben eingekehrt. Ab Dienstag will man im neuen Restaurant «Kommod» die ersten Gäste empfangen. Inoffiziell eröffnet wurde die neue Gaststätte mit zwei privaten Anlässen am Freitag und Samstag.

Hinter dem Projekt stecken bekannte Namen aus der Luzerner Gastroszene. Mario Waser und seine Frau Manon betreiben das Restaurant zusammen mit ihrem Koch und Geschäftspartner Stéphane Petitjean. Mario Waser arbeitete zuletzt im De La Paix, im Ferus in Emmenbrücke und im Restaurant Libelle im Maihofquartier. Manon Waser stand während der letzten sechs Jahre in der Brasserie «Bodu» am Kornmarkt hinter dem Bartresen.

Auf dem Teller gibt es Nidwalden, Frankreich und viel Innerschweiz

Küchenchef Stéphane Petitjean stammt aus Lyon und hat eine kulinarische Weltreise hinter sich, wie er erzählt. So schwang er unter anderem in der Karibik, in den USA oder Brasilien die Kochlöffel. Auch in verschiedenen Hotels in Engelberg war er tätig. Der letzte Zwischenhalt auf seiner Reise war die Küche des «Magdi» an der Eisengasse. Alle diese Erfahrungen und gastronomischen Eindrücke sollen deshalb ins Konzept des «Kommod» einfliessen.

«Konkret setzen wir auf eine Kombination von französischer Küche mit Spezialitäten aus meiner alten Heimat Nidwalden und der Innerschweiz», skizziert «DeWaser», wie er gemeinhin genannt wird, die Speisekarte. Um die geeigneten Köstlichkeiten zu finden, seien sie zu dritt durch ganz Nidwalden gefahren und hätten diverse Metzgereien, Käsereien und Landwirtschaftsbetriebe besucht.

Entsprechend liest sich die Herkunftsdeklaration der Produkte: Fleisch gibt es zum Beispiel aus Grafenort und Wolfenschiessen. Der Käse wird unter anderem aus Stans angeliefert. Auch verschiedene Bauernhöfe kommen zum Handkuss. So die Höfe Murmatt und Bitzi in Ennetmoos. Den Fisch beziehen die drei Pächter direkt aus dem Vierwaldstättersee. «Stolz sind wir vor allem, dass wir als einzige in der Stadt das Keimling Bier aus Dallenwil im Offenausschank anbieten», ergänzt Manon Waser.

Das Lokal bietet bei Banketten Platz für bis zu 70 Personen.

Bankette nach alter Schule

Besonders am Konzept des «Kommod» sind die Öffnungszeiten, die sich an den Läden orientieren. So setzt man auf einen gastronomischen Tagesbetrieb mit frisch zubereiten und wechselnden Menüs. Dienstags, mittwochs und freitags wird von ab 14 bis 19 Uhr jeweils zum Apéro geladen. An den Abenden ist das Restaurant für Gruppen zwischen 10 und 70 Personen gegen Voranmeldung geöffnet. Erste Firmen hätten für ihr Weihnachtsessen bereits gebucht.

Etwas länger offen ist das Lokal am Donnerstag. «Damit wollen wir insbesondere die donnerstägliche Apérokultur wiederbeleben, die in den vergangenen Jahren leider etwas verloren gegangen ist», sagt Mario Waser dazu.

Damit die Gruppen auch fleissig Bankette buchen, wollen die drei diese nach «alter Schule praktizieren», wie sie ihre Idee beschreiben. «Zusammen haben wir über 90 Jahre Gastro-Erfahrung und haben während unserer Berufsausbildung noch die alten Zubereitungsmethoden kennengelernt», führt Manon Waser aus. Dazu gehören das Tranchieren, das Filettieren, das Flambieren oder das Dekantieren am Tisch. «Das wollen wir etwas reanimieren und sind überzeugt, dass wir da in eine Nische vorstossen», so Waser.

Für die warmen Jahreszeiten gibt es auch eine Terrasse.

Nicht nur Restaurant, sondern auch Laden

Ein weiteres Standbein des Konzepts ist eine Art kleiner Laden mit eigener Weinhandlung, der tagsüber geöffnet ist. «Hier kann man vor Ort Wein degustieren, bestellen und später abholen», erklärt Mario Waser. Und am so genannten Feinkosttresen bietet das «Kommod» ebenfalls Spezialitäten aus Frankreich und der Innerschweiz, insbesondere Nidwalden, zum Kauf an.

«Mit dem Kommod erfüllen wir uns einen lange gehegten Traum eines eigenen Restaurants», sagen die drei unisono. Umso mehr Freude hätten sie, dass es an der Schützenstrasse nun endlich geklappt hat. «Wir hatten uns zuvor verschiedene Lokale angeschaut und jeweils eigene, auf die architektonische Gegebenheiten angepasste Konzepte entwickelt», blickt Mario Waser zurück. In den Räumlichkeiten an der Schützenstrasse 6 liessen sich nun mehrere dieser Konzepte kombinieren, was sich während der Entstehungsphase mehr und mehr herauskristallisiert habe.

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