Vorsicht beim Schwimmen

Tote in Zuger Seen: Die Tücke von Regen und Hitze

Am Wochenende wurden in Zuger Seen zwei tote Personen gefunden. (Bild: naf)

Am Wochenende wurden in Zuger Seen zwei Tote gefunden. Wie es bei der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft heisst, sei derzeit beim Schwimmen Vorsicht geboten.

14.30 Uhr am Samstagnachmittag: Schwimmer entdecken oberhalb vom Ägeribad in Oberägeri wenige Meter vom Ufer entfernt im Ägerisee eine leblose Person im Wasser. Der Mann wird an Land gebracht. Trotz Reanimationsversuchen stirbt er kurz darauf.

Etwas mehr als eine Stunde später um 15.45 Uhr in Hünenberg See: Passanten entdecken im Uferbereich des Zugersees eine weitere leblose Person. Die Frau ist bereits tot (zentralplus berichtete).

Polizei ermittelt noch

Wie die Zuger Polizei am Sonntag mitteilt, seien Identität und Ursache der beiden Todesfälle unklar. Nur soviel: Es gebe keine Hinweise auf eine Dritteinwirkung. Auch am Montag gebe es keine neuen Erkenntnisse, wie es auf Anfrage bei der Polizei heisst. Die Untersuchungen würden noch laufen.

Klar ist, beim Schwimmen in den Zuger Seen ist derzeit Vorsicht geboten. Wie Herbert Dörnberger, der Präsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft Sektion Zug, gegenüber zentralplus erklärt, würden der Zuger- und der Ägerisee derzeit viel Wasser führen. Dies berge Risiken. Es gelte daher, die Baderegeln zu beachten und mit «gesundem Menschenverstand» ins Wasser zu gehen. Heisst: Man sollte zum Beispiel nicht allein ins Wasser gehen, Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen, bei Gewitter nicht schwimmen gehen und keinen Alkohol oder Drogen konsumieren.

Unklar ist derzeit, ob die hohen Pegelstände bei den Vorfällen in Zug eine Rolle gespielt haben könnten.

Seltene Hitzetage locken um so mehr Personen ins Wasser

Christoph Merki, Mediensprecher der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft, erklärt, dass die Häufung von zwei Unfällen in kurzer Zeit rein statistisch gesehen nicht überraschend sei. Wegen des nassen Wetters verzeichnete die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft im ersten Halbjahr von 2024 unterdurchschnittlich viele Ertrinkungsunfälle. Wird es dann mal schön, wie am Samstag, dann wollen mehr Personen schwimmen gehen, und dementsprechend steigt die Zahl der Unfälle.

Besonders auffallend war dieses Phänomen im Hitzesommer 2022. Damals gab es schweizweit so viele Badeunfälle wie sei 20 Jahren nicht mehr.

Seen und Badeanstalten sind häufigsten Unfallorte

Statistisch gesehen wenig überraschend ist auch, dass die beiden Toten im Ägeri- und Zugersee in der Nähe von Badestellen gefunden wurden. Gemäss Statistik der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) ertrinken in Zug mehr Personen in stehenden Gewässern, also in Seen und in Badeanstalten, als in Flüssen. Wobei in Badeanstalten, wiederum über die ganze Schweiz betrachtet, verhältnismässig wenig Unfälle passieren.

Was es mit den beiden toten Personen aus dem Ägeri- und Zugersee auf sich hat, werden die Ermittlungen zeigen.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei der Zuger Polizei
  • Telefonat mit Herbert Dörnberger, Präsident der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft Sektion Zug
  • Telefonat mit Christoph Merki, Mediensprecher der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft
  • Erhebung tödliche Sportunfälle 2000–2022 der Beratungsstelle für Unfallverhütung
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