Von 0.30 bis 5.10 Uhr

Teile Luzerns stundenlang ohne Strom

Der Stromausfall dauerte mehrere Stunden. (Bild: Chris Haws/Unsplash)

Gleich für mehrere Stunden ist in Teilen der Stadt Luzern in der Nacht auf Samstag der Strom ausgefallen. Der Stromausfall dauerte mehrere Stunden.

Die Kirchen- und Bahnhofsuhren standen still, die Strassenlaternen waren ohne Licht, und auch die Ampeln blieben in Teilen Luzerns vergangene Nacht dunkel. Hunderte Kühlschränke hörten auf zu surren, und Lichter von Stadtluzerner Wohnungen blieben aus. Stattdessen sah man auf den Balkonen das Flackern von Kerzenlichtern.

In der Nacht auf Samstag ist es in der Stadt Luzern zu einem grossflächigen Stromausfall gekommen. Dies um circa 0.30 Uhr, wie der Energieversorger EWL auf seiner Website mitteilte. Betroffen waren die Gebiete in Teilen des linken Seeufers – insbesondere die Gebiete vom Bahnhof bis Schönbühl sowie das Sternmattquartier. Schätzungsweise ein Fünftel des EWL-Stromversorgungsgebiets war betroffen.

Um 5.10 Uhr gabs wieder überall Strom

Um 2.58 Uhr meldete die EWL, dass rund 80 Prozent des betroffenen Gebiets wieder mit Strom versorgt werden konnten. In manchen Haushalten ging es allerdings noch länger. Um 5.10 Uhr hatten dann alle Gebiete am linken Seeufer wieder Strom.

«Dieses Mal musste die Störung manuell von einem Pikett-Team behoben werden, was sehr zeitintensiv sein kann.»

Sara Wildhaber, Mediensprecherin EWL

Am Samstagmorgen teilte der Energieversorger mit, dass ein defektes Kabel die Ursache für die Störung war. Wo genau am Kabel dieser Defekt bestand und wie es dazu kommen konnte, klärt die EWL nun ab.

Aussergewöhnlicher Stromausfall

Sara Wildhaber, EWL-Mediensprecherin, sagt auf Anfrage, dass ein Stromausfall in diesem Ausmass «sehr selten» vorkomme. Wann dies das letzte Mal im Versorgungsgebiet der EWL der Fall gewesen sei, könne sie nicht sagen.

Bleibt die Frage: Warum dauerte es viereinhalb Stunden, bis der Energieversorger die Stromversorgung wieder vollständig herstellen konnte? «Viele Störungen können wir von der zentralen Netzleitstelle beheben. Doch dieses Mal musste die Störung manuell von einem Pikett-Team behoben werden, was sehr zeitintensiv sein kann», so Wildhaber. Das Pikett-Team sei schnell vor Ort gewesen.

Bahnhof Luzern direkt betroffen

Direkt betroffen vom Stromausfall waren auch die SBB. Die Züge hätten jedoch normal verkehren können, wie Sarah Schmidlin, SBB-Pressesprecherin, in einer E-Mail schreibt. Zu Ausfällen sei es nicht gekommen. Am Bahnhof Luzern funktionierten aufgrund des Stromausfalls die Beleuchtung im Stadtgeschoss sowie die Kundeninformationssysteme nicht. Die Gleise wurden beleuchtet, dank eines Lösch- und Rettungszugs.

Gemäss den Behörden bestand keine Gefahr. Über die Notfall-App Alertswiss wurde die Bevölkerung zwischenzeitlich dazu aufgefordert, Lifte nicht zu benutzen und an ihrem Aufenthaltsort zu bleiben.

Verwendete Quellen
  • Infos auf der Website der EWL
  • Medienmitteilung der EWL
  • Telefonat mit Sara Wildhaber, EWL-Mediensprecherin
  • Schriftlicher Austausch mit Sarah Schmidlin, Pikettdienst Medienstelle SBB
  • Artikel vom «Blick»
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