«Shaqiri-Style» und «Enten-Bodyguard»

So Instagram-tauglich präsentiert sich die Stadt Luzern

Die Kapellbrücke schafft es selbstverständlich auch auf den Instagram-Kanal der Stadt. (Bild: ida)

Die Stadt Luzern präsentiert sich seit geraumer Zeit auf Instagram. Von Fussballtricks im «Shaqiri Style» bis hin zu Enten-Babysitten – die Mitarbeiter der Stadt zeigen das vielfältige Leben in Luzern auf.

Die halbe Welt schaut derzeit zu, wie sich 22 Männer an einem kleinen runden Ball abmühen – Fussball-Europameisterschaft nennt sich dieses Spektakel. Auch Mitarbeiter der Stadtluzerner Verwaltung sind im Fussballfieber, wie ein Blick auf den Instagram-Account der Stadt Luzern zeigt.

Da sieht man in einem Reel – so nennt man kurze Videos, die man auf dem sozialen Netzwerk teilt – zwei Mitarbeiter des Strasseninspektorats, wie der eine mitten auf der Wiese der Luzerner Ufschötti einen Ball in die Tonne schiesst. Beide Männer jubeln. Dazu steht: «Shaqiri Style – das Runde muss ins Eckige» und in roten Buchstaben: «Hopp Schwiiz!»

Wie es in der Beschreibung zum Video heisst, haben Mitarbeiter des Strasseninspektorats einen kaputten Fussball gefunden – und ihn «professionell entsorgt».

In einem anderen Video begleiten zwei Mitarbeiter des Strasseninspektorats eine watschelnde Entenmutter mit ihren elf Küken, die sie auf der Strasse begleiten, bis zum Vierwaldstättersee, wo die Entenfamilie reinhüpft. «Bodyguard von Entenfamilie», lautet der Kommentar eines Mitarbeiters der Stadt.

Stadt informiert, unterhält – und sensibilisiert

Das allererste Bild auf Instagram geteilt hat die Stadt Luzern im April 2022. Seither sind 322 Beiträge hinzugekommen. Die Stadt Luzern sei auf jeden Fall «instagrammable», sagt dazu Simon Rimle, Kommunikationsleiter bei der Stadt.

Aktiv ist die Stadt neben Instagram auf Facebook, X, LinkedIn und Youtube. Tiktok nicht – da dies gemäss dem Mediensprecher zu zeitintensiv wäre. Während die Stadt auf X vor allem News teilt, nutzt sie LinkedIn, um sich von ihrer seriösen Arbeitgeberseite zu zeigen – Entenvideos sucht man hier vergebens. Auf dem städtischen Youtube-Kanal reihen sich Videos von Debatten aus dem Stadtparlament neben Aufnahmen von Konzerten und Theateraufführungen.

«Die Stadt Luzern nutzt Instagram, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu bleiben und diese über Entscheide des Stadtrates und wichtige Entwicklungen zu informieren», so Rimle. Die Stadt bereite die Informationen so auf, dass sie einfach zugänglich seien – und damit Klicks abstauben. So ging etwa ein Video über die Wetterkapriolen des Aprils viral – es erzielte über 2,4 Millionen Aufrufe (zentralplus berichtete).

Ziel sei es, die Reichweite der Kanäle zu erhöhen. Auch wolle die Stadt damit für städtische Themen sensibilisieren – und einen Einblick in die Arbeit der Stadtverwaltung geben. «Manchmal treffen Mitarbeitende auch auf eine berührende und herzige Situation, wie zum Beispiel die Entenfamilie, welche auf dem Weg zum See ist», sagt Rimle.

Auch Feuerwehrfrauen sind im Einsatz zu sehen sowie Mitarbeiter von Stadt Grün beim Bepflanzen von tristen Asphaltflächen:

Rimle sagt weiter: «Wir sind überzeugt, dass diese lebensnahe und teils auch humoristische Art eine gute Ergänzung zur restlichen Kommunikation ist.» Die Kommentatoren unter den Instagram-Beiträgen geben im recht. «Danke für das Retten und das tägliche Sauberhalten der Stadt Luzern!», schreibt jemand unter das Entenvideo. Oder «Danke für eure tägliche Arbeit».

Die Stadt von ihrer Schokoladenseite

Es scheint, als ob sich die Stadt nur von ihrer Schokoladenseite präsentieren würde. Bilder einer mit Abfall überhäuften Ufschötti oder der Pissrinne am Luzerner Bahnhof schaffen es jedenfalls nicht auf den Kanal.

Rimle sagt, dass es der Stadt nicht darum gehe, «nur das touristisch schöne Luzern zu zeigen, sondern vor allem aufzuzeigen, dass wir in einer lebenswerten Stadt zu Hause sind». So wolle die Stadt die Menschen auf Instagram auch dafür sensibilisieren, sorgsam mit unserer Stadt umzugehen.

Was auf Instagram & Co. geteilt werde, entscheide die Kommunikationsstelle in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Dienstabteilungen. Die Stadt beschäftigt auch eine Social-Media-Verantwortliche in einem Pensum von 50 Prozent.

Verwendete Quellen
  • Instagram-Account der Stadt Luzern
  • Schriftlicher Austausch mit Simon Rimle, Mediensprecher der Stadt Luzern
  • Infos der Website der Stadt Luzern
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