Kuriosum im Stadthauspark

Rätsel in Luzern: Was soll diese rote Telefonkabine?

Seit Juni ziert eine Telefonkabine im englischen Stil den Luzerner Stadthauspark. (Bild: asc)

Eine auffällig rote Telefonkabine zieht im Luzerner Stadthauspark die Blicke auf sich. Ihr Ursprung und Zweck geben Anlass zu Spekulationen. Die Stadt Luzern klärt das Kuriosum auf.

Wer dieser Tage im Stadthauspark in Luzern seine Mittagspause verbringt, wird sich zweimal die Augen reiben: Nein – die Engländer haben die Schweiz nicht ausserhalb der Büroöffnungszeiten kolonialisiert. Trotzdem erinnert eine rote Telefonkabine im Park eher an englische Strassen als an Schweizer Bürokratie, wie ein Mitglied der Facebook-Gruppe «Du besch vo Lozärn, wenn...» bemerkte.

Doch was hat es mit dem roten Relikt aus dem Land von Royals und Tee auf sich? Telefoniert wird im Lieblings-Fotosujet einer jeden Londontouristin wohl nicht. Denn bereits vor sechs Jahren waren die Luzerner Telefonkabinen eine rasant aussterbende Spezies (zentralplus berichtete).

Bei einem Augenschein vor Ort arbeitete gerade ein Handwerker im Innern der roten Exotin. Dieser wusste auch nicht genau, was da entstehen soll. Er sei nur damit beauftragt, einen neuen Türverschluss-Mechanismus zu installieren. Er vermute dahinter einen öffentlichen Bücherschrank, in dem Passantinnen Bücher austauschen können.

Ein Geschenk der Partnerstadt Bournemouth

zentralplus hat bei der Stadt Luzern nachgefragt, um Licht ins Dunkel zu bringen. Der städtische Kommunikationsleiter Simon Rimle sagt zur Telefonkabine: «Die englische Stadt Bournemouth ist seit 1982 Partnerstadt der Stadt Luzern. Im Laufe dieser Partnerschaft hat Bournemouth der Stadt Luzern als Zeichen der Verbundenheit eine rote Telefonkabine geschenkt.»

Das Geschenk massiver Bauweise wiege über 700 Kilogramm, sei wasserdicht und habe seit der Schenkung im Eingangsbereich des Stadthauses Platz gefunden. Ursprünglich konnten Stadtluzerner in der Kabine anhand eines öffentlich zugänglichen Telefons Anrufe tätigen. In den letzten Jahren habe die Telefonzelle jedoch lediglich als Dekorationsgegenstand die Partnerstadt Bournemouth gewürdigt, so Rimle.

Im Zuge der Umgestaltung und Umbauten im Eingangsbereichs des Stadthauses im Frühling dieses Jahres habe das rote Kabäuschen aus Platzgründen umziehen müssen. Seit Juni sei der Stadthauspark ihr neues Zuhause. Dort soll dem ehemaligen Tor zur Welt ein neuer Verwendungszweck zukommen, schreibt der Kommunikationsleiter.

Künftiger Informationsstand für Städtepartnerschaften

«Die Telefonkabine hat zurzeit keine Funktion», erklärt Rimle. Er lässt jedoch in die Pläne der Stadt blicken: «Es ist geplant, die Telefonkabine zukünftig als Informationsstand für die Städtepartnerschaften Luzerns zu nutzen. Bis es so weit ist, bleibt sie leer.»

Ab wann und in welcher Form sich Stadtluzernerinnen über Städtepartnerschaften informieren können, lässt Rimle offen. Über die Details informiere die Stadt, sobald diese spruchreif seien.

Verwendete Quellen
  • Schriftlicher Austausch mit Simon Rimle, Kommunikationsleiter der Stadt Luzern
  • Augenschein vor Ort
  • Facebook-Beitrag aus der Gruppe «Du besch vo Lozärn, wenn...»
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