«Barrique Cup»

Quaggamuschel macht Chamer Seglern Strich durch Rechnung

Für den «Barrique Cup» brachten die Segler ihre Oldtimer-Boote auf den Zugersee. (Bild: zvg)

Jeweils zum ersten August segeln Chamer für den «Barrique Cup» mit alten Booten auf dem Zugersee. In diesem Jahr treten just an diesem Tag einschneidende Massnahmen für Segler in Kraft. Mit Auswirkungen auf den Cup.

Zur Feier der Eidgenossenschaft schipperten «Jollen und Yachten mit 40 Lenzen oder mehr» auf dem Zugersee. Denn am 1. August lud der Segel Club Cham (SCC) zum «Barrique Cup». Bereits zum 21. Mal lud der Club Seglerinnen ein, ihre Oldtimerboote einzuwassern. Doch diese Saison stand die Regatta «vor besonderen Herausforderungen», wie es bereits in der Einladung von Ende Juni hiess.

Nach den starken Regenfällen Anfang Juni war der Wasserspiegel recht hoch (zentralplus berichtete). Dieser hat sich zur Freude der Segler wieder normalisiert. Aber: Bereits damals sprachen die Veranstalter des «Barrique Cups» von der Bedrohung durch die Quaggamuschel. Und sie sollten Recht behalten.

Bewilligungspflicht tritt genau auf die Regatta hin in Kraft

Ihr «Barrique Cup» fand am 1. August statt – also just dann, als die neuen Quagga-Regeln in Kraft getreten sind. Trotz aller Bemühungen im Kampf gegen die Quaggamuschel haben Taucher Anfang Juli die Muschel im Zugersee entdeckt (zentralplus berichtete). Nebst der schon geltenden Reinigungs- und Meldepflicht für immatrikulierte Schiffe haben die Zentralschweizer Regierungen nun die Regeln für auswärtige Boote verschärft.

Und diese neuen Richtlinien hatten direkte Auswirkungen auf den Cup, wie Organisator André Vecellio auf Anfrage sagt: «Von anderen Seen kamen in diesem Jahr keine Boote.» Konnten Besucher in früheren Jahren bis zu 15 Boote bestaunen, waren es heuer 11.

Denn: Ab August müssen Segler, die auf anderen Seen unterwegs sind, ihr Boot zuerst auf einer kantonsübergreifenden Plattform melden. Anschliessend müssen sie das Schiff durch eine autorisierte Reinigungsstelle fachgerecht reinigen lassen und mit einem Nachweis auf der Plattform dokumentieren – erst dann erhalten sie grünes Licht zur Einwasserung. «Für jedes Boot solch eine Bewilligung zu organisieren wäre relativ aufwendig», so Vecellio.

Pech auch mit dem Wetter

Pech hatte der SCC nicht nur mit Quaggamuscheln, sondern auch mit Petrus. Am 1. August waren Regen und Gewitter angesagt. Wobei das Wetter die Regatta weniger tangierte: «Segler kennen kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung», meint Vecellio dazu. Um gleich anzufügen: «Wenn es nur regnet, ist es weniger ein Thema. Heikel wird es, wenn eine Gewitterfront mit Blitzen und stürmischen Böen auftaucht.»

Trotzdem war Vecellio guter Dinge, dass auch die 21. Ausgabe ein schöner Cup wird. Und wenn Besucherinnen auch weniger Boote zum Bestaunen hatten, so konnten sie sich trotzdem noch auf die traditionellen Fischchnusperli aus dem Zugersee freuen.

Verwendete Quellen
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