Nächtliche Arbeiten für kantonale Verwaltung

«Nicht zum Aushalten»: Emmenbrückler nerven sich über Baulärm

Schon im Jahr 2026 sollen 1450 Mitarbeiter der kantonalen Verwaltung von Luzern in einem neuen Verwaltungsgebäude am Seetalplatz arbeiten. (Bild: Visualisierung zvg)

Am Seetalplatz in Emmenbrücke ist es in der Nacht auf Dienstag zu nächtlichen Bauarbeiten und grossem Krach gekommen. Dies sehr zum Ärger der Anwohner.

«Das ist ja nicht zum Aushalten!», «Auch gehört, Wahnsinn», «Die spinnen doch wirklich, ich kann nicht pennen wegen des Saulärms.» Ein paar Emmenbrücklerinnen sind ganz schön genervt. In der privaten Facebook-Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn …» machen sie ihrem Ärger Luft.

Stein des Anstosses war ein Video, das ein Bewohner geteilt hat. Darin ist nicht viel zu sehen. Der Himmel in Emmenbrücke ist bereits dunkel, mehrere Kräne stehen da und grelles Licht ist auf die Strasse gerichtet. Dafür hört man umso mehr. Nicht unweit der Wohnung des Mannes, der das Video auf Facebook geteilt hat, wird am Seetalplatz die kantonale Verwaltung neu gebaut.

Der Bewohner nervt sich. «Es würde den Verantwortlichen der Baustelle der kantonalen Verwaltung gut anstehen, wenn die sonst Lärmerprobten direkten Anwohner gewarnt würden, dass die nächsten zwei bis drei Nächte zwischen 20 und 4 Uhr mit Baulärm bis zu 92 Dezibel zu rechnen ist!», schreibt er.

Was ist da los?

Auf Anfrage von zentralplus bestätigt Philipp Breit, Mediensprecher des Finanzdepartements Luzern, dass in der Nacht auf Dienstag Nachtarbeiten auf der Baustelle der kantonalen Verwaltung am Seetalplatz in Emmenbrücke stattgefunden haben. Dabei würden Spundwände gezogen. Das bedeutet, dass Bauteile mit Kranen und Baggern bis in eine geeignete Tiefe in die Baugrube eingesetzt und miteinander verbunden werden – sodass eine Spundwand entsteht.

«Diese Arbeiten müssen aus verkehrssicherheitstechnischen Gründen in der Nacht gemacht werden, da es eine Teilsperrung der Kantonsstrasse braucht», erklärt Breit weiter. Der Kanton besitze die entsprechenden Bewilligungen. Für den Unmut der Anwohnerinnen hat der Mediensprecher Verständnis. «Es ist uns bewusst, dass solche Arbeiten nachts unschön sind. Wir versuchen, die Lärmemissionen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.»

Drei Nachtschichten für Baustelle in Emmenbrücke

Insgesamt werden für das Ziehen der Spundwände drei Nachtschichten einberechnet. Würden die Arbeiten jedoch so optimal wie in der vergangenen Nacht laufen, geht der Kanton davon aus, dass sie nur noch eine weitere Nacht andauern werden. Die direkten Anwohner dürften sich also bald wieder über ruhigere Nächte freuen.

Auf Facebook schreiben gleich mehrere Nutzer, dass sie kein Schreiben erhalten hätten, welches sie über die nächtlichen Bauarbeiten und den Lärm der Baustelle in Emmenbrücke informiert habe. Dem widerspricht der Mediensprecher des Kantons. Sämtliche direkte Anwohnerinnen sowie die Gemeinde Emmen seien Ende Juni mittels Schreiben über die bevorstehenden Nachteinsätze informiert worden.

Verwendete Quellen
  • Beitrag in privater Facebook-Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn»
  • Schriftlicher Austausch mit Philipp Breit, Mitarbeiter Kommunikation, Finanzdepartement des Kantons Luzern
0 Kommentare
Apple Store IconGoogle Play Store Icon