Lokführermangel und Fahrplanwechsel

Luzerner Zugpendler aufgepasst: Das alles ändert sich für euch

An Rollmaterial mangelt es den SBB nicht. An Personal, das dieses steuert, hingegen schon. (Bild: SBB CFF FFS)

Auf dem Schweizer Schienennetz ändert sich in den nächsten Wochen einiges. Grund dafür ist ein akuter Mangel an Lokführern. Die Auswirkungen davon bekommt insbesondere die Region Sursee zu spüren. Gute Neuigkeiten gibts dagegen für Pendler in Richtung Zürich-Flughafen.

Traumjob Lokführer. Davon ist der Berufsstand heute weit entfernt, mit einschneidenden Folgen. Aktuell verzeichnen die SBB einen Unterbestand von über 200 Personen. Für die rund 2'500 im Einsatz stehenden Lokführer bedeutet dies Überstunden und gestrichene Freitage.

Der latente Mangel wurde durch die Corona-Pandemie noch verstärkt. Die Ausbildung von Aspiranten musste zeitweise ausgesetzt werden. Und unter dem nun geltenden Schutzkonzept dürfen sich nur noch zwei statt wie üblich vier Personen im Führerstand aufhalten – entsprechend verzögert sich die Ausbildung.

Die Folge: temporäre Ausdünnung des Angebots. Erste Reduktionen wurden vor rund drei Wochen kommuniziert (zentralplus berichtete).

Busse statt Züge und weniger Verbindungen am Wochenende

Die meisten der SBB-Massnahmen treten am 7. September in Kraft und gelten bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020. Im Raum Sursee kommt es erst ab dem 10. Oktober zu Einschränkungen. Sie betreffen folgenden Linien:

  • S1 Luzern–Sursee: Die Frühverbindung (04.22 Uhr ab Luzern) und die Spätverbindung (01.09 Uhr ab Sursee) werden bis zum Fahrplanwechsel am Wochenende mit Bahnersatzbussen geführt.
  • S29 Sursee–Turgi: Verkehrt bis zum Fahrplanwechsel nur werktags. Zwischen Zofingen und Sursee verkehren Bahnersatzbusse.

Weiterhin keine Zusatzzüge zur Stosszeit

Pendler von Luzern in Richtung Zug–Zürich müssen weiterhin damit leben, dass die bisherigen Zusatzzüge in der Hauptverkehrszeit bis zum Fahrplanwechsel nicht verkehren.

Der Lokführermangel wird bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember nicht komplett behoben sein. Gemäss Aussagen an einer SBB-Medienkonferenz wird man bis dahin aber genug Personen ausgebildet haben, um den neuen Fahrplan ohne Einschränkungen aufzunehmen.

Zweimal pro Stunde nach Kloten

Der Fahrplan 2021 bringt für Luzerner Pendler eine ganze Serie von Neuerungen. Hier die wichtigsten im Überblick:

  • Luzern–Zürich Flughafen: Neu besteht zweimal pro Stunde eine direkte Verbindung von Luzern nach Zürich Flughafen. Der IR70 fährt nun jeweils eine Minute früher ab (XX.09 Uhr). Er hält zudem nicht mehr in Thalwil.
  • Basel–Olten–Luzern–Lugano: Um 12.18 Uhr und 16.18 Uhr gibt es Direktverbindungen von Luzern nach Mailand. Dadurch erhält Luzern die zweite internationale Verbindung. Die Züge fahren ab 06.18 Uhr alle zwei Stunden direkt via Gotthard-Basistunnel nach Lugano. Mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels verkürzen sich die Fahrzeiten nach Lugano auf 1 Stunde 40 Minuten (statt 1 Stunde 59 Minuten).
  • Basel–Olten–Luzern–Altdorf–Göschenen–Locarno: Züge über die Gotthard-Bergstrecke fahren alle zwei Stunden ab Luzern (ab 07.18 Uhr) via Altdorf–Göschenen direkt nach Locarno. In Arth-Goldau besteht Anschluss auf den IC nach Lugano. Aufgrund von Verzögerungen bei Bauarbeiten im Tessin verkehren diese Züge jedoch vorläufig nur bis/ab Bellinzona statt Locarno.
  • RE Olten–Luzern: Die Regionalverkehrslinie hält neu auch in Rothenburg. Reisende von Rothenburg nach Luzern oder Sursee haben neu drei statt nur zwei Verbindungen pro Stunde.

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