Kapazitätsgrenzen bald erreicht

Kanton Zug benötigt tausend neue Asylunterkunftsplätze

Seit vergangenem September sind in diesem Modulbau in der Lorzenallmend in Zug schutzsuchende Personen untergebracht. (Bild: zvg)

Die kantonalen Unterbringungsplätze für Asylbewerber sind gemäss dem Kanton Zug demnächst ausgelastet. Nun sollen mittel- bis langfristig tausend neue Plätze geschaffen werden.

«Es zeichnet sich ab, dass die kantonalen Strukturen für die Unterbringung bald ihre Kapazitätsgrenzen erreichen werden.» Das schreibt der Kanton Zug über die Situation im Asylwesen in einer soeben veröffentlichten Medienmitteilung. Da es bei Asylgesuchen grosse Schwankungen gebe, sei jedoch keine verlässliche Prognose möglich, wann genau dieser Zeitpunkt eintreten werde.

Um mit den Unsicherheiten umgehen zu können, hat die Direktion des Innern ein Stufenmodell erarbeitet, welches vorsieht, dass für Asylunterkunftsplätze auch unterirdische Schutzanlagen genutzt werden können (zentralplus berichtete). Dies, wenn sämtliche oberirdischen Unterkünfte voll belegt sind.

Kanton will Notlage verhindern

Sollten auch die unterirdischen Plätze voll sein, müsste gemäss dem Kanton die Notlage erklärt und Asylbewerber und Flüchtlinge direkt den Gemeinden zugewiesen werden. «Um dieses Szenario zu verhindern, benötigt der Kanton Zug mittel- bis langfristig rund 1000 zusätzliche Unterbringungsplätze. Nur so kann er die steigende Zahl der Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich sowie auslaufende Mietverträge für die Asylnutzung auffangen», schreibt der Kanton.

Ende Juni besprachen der Kanton und die elf Zuger Gemeinden mögliche Standorte. Dabei habe auch die gegenseitige Unterstützung unter den Gemeinden eine wichtige Rolle gespielt. Dem Ziel, tausend Unterbringungsplätze zu schaffen, habe man sich angenähert. Die Gemeinden hätten sich bereit erklärt, einen Beitrag im Asyl- und Flüchtlingsbereich zu leisten. Die Gesamtverantwortung liege aber weiterhin beim Kanton.

Diverse Punkte müssten nun noch weiter bearbeitet werden, beispielsweise die Prüfung weiterer alternativer Grundstücke. Der Kanton plant, voraussichtlich im Herbst über das weitere Vorgehen zu informieren.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung des Kantons Zug
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