Quartiertreffpunkt am Eisenplatz

Industriestrasse in Luzern: Zwischennutzung will bleiben

An der Industriestrasse wird an der Zukunft des Zusammenlebens elaboriert. (Bild: jal)

Der Verein Eisenplatz sorgt an der Industriestrasse in Luzern seit drei Jahren für einen bunt genutzten Quartiertreffpunkt. Wie lange das noch so bleibt, hängt vom Baustart für die geplante neue Siedlung auf dem Areal ab.

Noch ist die Industriestrasse in Luzern so wie man sie kennt. Doch in den nächsten Jahren wird das Quartier sein Gesicht verändern. Gleich mehrere grosse Bauprojekte sind geplant, sowohl auf dem EWL-Areal wie auch auf der gegenüberliegenden Strassenseite.

Dort ist aktuell die Zwischennutzung des Vereins Eisenplatz zuhause. Sie bietet Interessierten seit 2018 die Möglichkeit, auf dem Areal eigene, niederschwellige Projekte umzusetzen. So sind zum Beispiel ein Hühnergehege, eine Boulebahn und ein Garten entstanden, ein Zelt und ein Gastronomie-Wagen wurden aufgestellt (zentralplus berichtete).

Jeweils zweimal wöchentlich können Schüler ab der ersten Klasse auf der Kinderbaustelle werken und ausprobieren. Vor der Coronakrise fand zudem das Amboss Festival für Bühnen- und Strassenkunst statt. Und dieses Jahr war der Eisenplatz Ausgangspunkt des Neustadt-Strassenfestivals (zentralplus berichtete).

Kurz: Auf dem Areal hat in den letzten drei Jahren so einiges Platz gefunden. Und das soll noch eine Weile so bleiben, wie aus einem aktuellen Baugesuch hervorgeht. Um den nötigen Freiraum zu erhalten, wird um eine Rahmenbaubewilligung bis Ende 2025 ersucht.

Zeitrahmen hängt vom Baustart ab

Wie lange die Zwischennutzung tatsächlich bleibt, hängt vom weiteren Verlauf des geplanten Bauprojekts ab. Gemäss Gebrauchsleihvertrag stellt die Kooperation dem Verein die 1400 Quadratmeter grosse Brache zur Verfügung, bis die erste rechtskräftige Baubewilligung vorliegt.

Kinder können in sicherem Rahmen bauen und werken. (Bild: jal)

Auf dem Areal plant die Kooperation Industriestrasse eine neue Überbauung mit Wohnungen, Arbeits- und Kulturflächen. Daran beteiligt sind fünf Wohnbaugenossenschaften. Der Bau der insgesamt 14 Gebäuden in zwei Etappen vonstatten gehen. Der Baustart ist gemäss den Unterlagen 2022/2023 vorgesehen.

Ein Labor für die Zukunft

Das Areal an der Industriestrasse ist seit Jahren ein Potpourri an Nutzungen. Die Stadt wollte es ursprünglich verkaufen und überbauen lassen, doch die Bevölkerung wehrte sich. 2012 nahm sie eine Initiative an, welche diese Pläne besiegelte. Daraufhin wurde es im Baurecht ausgeschrieben und später an die Kooperation Industriestrasse Luzern abgegeben.

Diese hat 2018 den Sieger des Projektwettbewerbs bekannt gegeben (zentralplus berichtete). Im selben Jahr startete auch die Zwischennutzung des Vereins Eisenplatz. Sie ist sowohl ein Experimentierfeld im Hinblick auf das zukünftige Quartierleben als auch Treffpunkt ohne Konsumzwang.

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