Bald sind die Ferien zu Ende

Impfwille in Luzern steigt – Zuger zögern weiterhin

Nach den Sommerferien sollen sich in der Schweiz wieder mehr Personen gegen Corona impfen lassen.

Der stotternde Impfmonitor beschäftigt landauf, landab. Während die Impfkurven in Luzern und Zug über den Sommer stagnierten, schnellt die Zahl der Neuinfizierten plötzlich wieder nach oben. Eine äusserst gefährliche Tendenz. Doch mit dem Ende der Ferien keimt Hoffnung auf.

Die Situation ist paradox. Mit dem Covid-Zertifikat sollten unbeschwerte Sommerferien erst möglich werden. Doch anstelle sich eben genau die Impfnadel setzen zu lassen, nutzten viele die Sommerferien, um die Nadel auf später zu vertagen. In den Impfzentren herrschte die letzten Wochen gähnende Leere (zentralplus berichtete).

Gleichzeitig haben die täglichen Fallzahlen in der Schweiz die 1000er-Marke wieder überschritten. Darum wollen auch Luzern und Zug die Impfkampagne nach den Sommerferien wieder ankurbeln. Und erzielen erste Erfolge.

Zuger sind Spontan-Impfer

Der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf (CVP) gab sich gegenüber zentralplus gar überzeugt, dass sich nun «noch mehr Junge zum Impfen motivieren» lassen. Auch wenn die zuvor angekündigten Impf-Goodies wieder vom Tisch sind. Und offensichtlich scheint der Plan aufzugehen. Bereits letzte Woche verzeichnete der Kanton Luzern steigende Impfanmeldungen in den kantonalen Impfzentren, wie die «Schweiz am Wochenende» berichtete.

Anders sieht es in Zug aus, wie die Nachfrage von zentralplus zeigt. Gesundheitsdirektor Martin Pfister (Mitte): «Mit Blick in den August können wir noch keine Steigerung des Interesses an Impfterminen feststellen.» Das liege einerseits daran, dass Zugerinnen, die sich jetzt für eine Erstimpfung anmelden, den Termin wegen der tiefen Nachfrage innert weniger Tagen wahrnehmen können.

Andererseits begründet Pfister, «dass immer mehr Personen das Walk-in-Angebot nutzen», sich also ohne Voranmeldung impfen lassen. Ein solches Angebot existiert seit zwei Wochen auch am Luzerner Kantonsspital. Jedoch sind die Spontan-Impfungen lediglich von 14 bis 17 Uhr möglich. Die Zuger können sich im kantonalen Impfzentrum in Baar von 10 bis 18.30 Uhr ohne Voranmeldung die Spritze setzen lassen.

Marco Rossi, Chefarzt Infektiologie und Spitalhygiene des Luks, demonstriert die Corona-Impfung. (Bild: LUKS)

Der Zuger Gesundheitsdirektor geht davon aus, dass die Impfbereitschaft auf das Ferienende wieder zunimmt. Denn dass über die Sommerferien weniger geimpft wurde, führt Pfister auch auf die geringere Verfügbarkeit des Impfstoffes zurück. Und: «Im Kanton Zug wurden im Juli rund 2/3 Zweitimpfungen verabreicht.»

Gestern Montag hat der Kanton eine neue Kampagne lanciert, mit der die Zugerinnen erneut zum Impfen animiert werden.

Testen, testen, testen – auch an den Schulen

So oder so animieren die Kantone die Bevölkerung zum Ende der Sommerferien vor allem zum Testen. Der Bund appellierte jüngst, dass sich auch asymptomatische Personen nach der Heimreise auf Corona testen lassen sollen.

«Zurzeit wird jedoch nur ein sehr geringer Anstieg der Testanfragen verzeichnet», stellt Pfister fest. Dies obwohl bereits nächste Woche das neue Zuger Schuljahr beginnt. Trotzdem hat der Kanton die Testkapazitäten in den Zentren des Zuger Kantonsspitals und der Chamer Andreas-Klinik vorsorglich erhöht.

Sowohl Luzern als auch Zug haben zudem beschlossen, die Reihentests an den Schulen bis mindestens zu den Herbstferien weiterzuführen. In Zug spucken die Schülerinnen der 4. Primarstufe bis 2. Sekundarstufe wöchentlich ins Röhrchen, in Luzern Schüler ab Sekundarstufe I.

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