Fazit zum Aschermittwoch

Fasnacht in Luzern: Polizei traf auf leisen Monstercorso und lobt Bevölkerung

Auch wenn das Herz blutete, die Fasnacht 2021 war in Luzern für einmal kein buntes Treiben. (Bild: bic)

Die Lozärner Fasnacht blieb dieses Jahr wegen des Veranstaltungsverbots aus. Einige Herzblutfasnächtler konnten dennoch nicht untätig zuhause sitzen. Im Grossen und Ganzen gibt es aber viel Lob für die Luzerner.

Die zahlreichen Ermahnungen und Aufrufe der Behörden und Vereine haben Wirkung gezeigt: Die Luzerner haben dieses Jahr grösstenteils auf die Fasnacht verzichtet. Wegen Corona und dem damit verbundenen Veranstaltungsverbot waren alle Anlässe abgesagt. Dennoch hatte die Luzerner Polizei über die Fasnachtstage hin und wieder eingreifen müssen.

In der Stadt Luzern sei es vereinzelt zu Menschenansammlungen gekommen, wie es im Fazit der Polizei heisst. Die Beamten hätten den direkten Dialog gesucht oder mit Lautsprecherdurchsagen interveniert. Die Anordnungen seien grösstenteils sehr gut befolgt worden. Am Schmutzigen Donnerstag mussten allerdings zwei Personen vorübergehend festgenommen werden – aufgrund ihres Alkoholpegels und ihres Verhaltens. Vereinzelt hat die Polizei auch Bussen ausgeteilt. Ein Take-away-Betrieb wurde geschlossen, weil er ohne Bewilligung alkoholische Getränke ausgeschenkt hatte.

Auch am Samstag trafen sich einige Menschen in der Altstadt. Die Polizei musste zwei Personen vom Kornmarkt wegweisen, weil sie den Platz trotz mehrmaliger Aufforderung nicht verlassen wollten. Ausserdem mussten zwei weitere Take-aways geschlossen werden, weil die Gäste die Produkte nicht mitnahmen, sondern vor Ort konsumierten. Das führte zu einer Menschenansammlung (zentralplus berichtete).

Monstercorso am Güdisdienstag

Während der Güdismontag ruhig verlief, musste am Dienstag erneut eine Person vorläufig festgenommen werden. Sie hatte sich der Anordnung der Polizei widersetzt und wollte sich weder ausweisen noch kontrollieren lassen. Am Abend schliesslich fand doch noch ein kleiner Monstercorso statt – allerdings deutlich leiser als gewohnt. Einem Aufruf folgend liefen rund 50 Personen summend die Strecke ab, wie die Polizei schreibt. Sie wurden auf die geltenden Bestimmungen aufmerksam gemacht, die auch eingehalten wurden. Gegen 21 Uhr musste die Polizei jedoch auf dem Mühlenplatz intervenieren, weil sich rund 40 Personen versammelt hatten. Sie verliessen den Platz schliesslich auf Anordnung der Polizei.

Im restlichen Kanton Luzern wurden die Bestimmungen ebenfalls gut eingehalten. In mehreren Gemeinden mussten kleinere Veranstaltungen und Treffen aufgelöst werden, wofür die meisten Verständnis gezeigt hätten. In Kriens musste ein Take-away-Betrieb ebenfalls vorübergehend geschlossen werden, weil sich davor eine Ansammlung bildete.

Lob für Fasnächtler und Polizisten

Dass sich die Luzerner so gut an das Veranstaltungsverbot hielten, freut nicht nur die Polizei. «Wir Fasnächtler haben die Reifeprüfung im Kanton Luzern bestanden – solidarisch und verantwortungsvoll», wird Regierungsrat Paul Winiker in der Mitteilung zitiert. «Mein Dank geht an die Zünfte, Fasnachtsgesellschaften und Guugenmusigen. Sie haben mit ihren Aufrufen, in diesem Jahr auf die Fasnacht zu verzichten, massgeblich zum guten Gelingen beigetragen.» Mit den kreativen Ideen der Gruppen, etwa virtuell zu feiern, habe man auch nicht ganz auf die Fasnacht verzichten müssen. Auch die Polizei habe professionell reagiert.

Während sich die Luzerner vorbildlich verhielten, sah dies im Kanton Schwyz anders aus. Dort feierten am Montagmorgen rund 1’000 Fasnächtler oft ohne Maske und mit ungenügendem Abstand in Einsiedeln. Dafür wurden Teilnehmer und Behörden schweizweit kritisiert (zentralplus berichtete).

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