Geni Häusler gewinnt Preis für sein Lebenswerk

Dieser Ur-Ägerer sagt von sich: «Ich kann nirgendwo sonst leben»

Eugen «Geni» Häusler vor seinem Haus in Unterägeri. (Bild: mst)

Die Gemeinden Unter- und Oberägeri haben Geni Häusler mit dem «Ägeri-Special»-Preis geehrt. Der 74-Jährige ist seit Jahrzehnten in der Region aktiv. Vor allem ein Hobby hat es ihm angetan.

Musik bestimmt das Leben des Eugen «Geni» Häusler. Im Kellerabteil seines grossen Holzhauses, das leicht oberhalb der beiden Unterägerer Kirchen liegt und markant rote Jalousien an der Fassade hat, stehen ein Klavier, ein Kontrabass, ein Banjo und eine Gitarre. Umrahmt wird der Raum von dicken, 1525 erbauten Mauern, die mit Fotos von Konzertauftritten geschmückt sind.

Die Geschichte eines Ur-Ägerers ist in diesem von aussen unscheinbaren Raum ausgestellt. Es ist so etwas wie eine Zeitreise in ein Ägeri, das es so heute fast nicht mehr gibt. Eine Zeitreise zurück in die «gute, alte Zeit», wie man so schön – oft auch verklärend – sagt.

Mit Vorliebe musikalisch aktiv

Geni Häusler hat am vergangenen Samstag den «Ägeri-Special»-Preis der Gemeinden Unterägeri und Oberägeri erhalten (zentralplus berichtete). Diese Auszeichnung wird jedes zweite Jahr verliehen und ehrt «Persönlichkeiten, die im Ägerital durch besondere Leistungen sowie durch leidenschaftliches Engagement aufgefallen sind», wie es auf der Homepage der Gemeinde Unterägeri heisst.

Der 74-jährige pensionierte Lehrer hat den Preis wegen seines jahrelangen Engagements im Ägerital erhalten. Er war – und ist – mit Vorliebe musikalisch aktiv: So lernte er an der Jazzschule Zürich Gitarre und Elektrobass, am Seminar Luzern Klavier und klassischen Kontrabass und Banjo im Selbststudium.

«Wenn ich den Leuten jeweils Fotos zeige, können sie kaum glauben, wie sich der Ort verändert hat.»

Eugen «Geni» Häusler

Im Kirchenchor Unterägeri musizierte er 25 Jahre, im Kirchenchor Oberägeri ist er seit 29 Jahren dabei, im Ägeritalorchester seit 33 Jahren, 14 Jahre davon war er dessen Präsident. Auch anderswo ist der Vater dreier erwachsener Kinder – sie sind alle ebenfalls Musiker, einer davon ist mit Dani Häusler ein landesweiter bekannter Ländlermusiker – seit Jahrzehnten musikalisch tätig.

Er ist fasziniert von der Geschichte seiner Heimat

Doch Häusler, der mit typischem Ägeri-Dialekt spricht und darauf auch Wert legt – er sagt «frii» statt «frei», «nüü» statt «neu», «denn sonst stirbt der Dialekt aus» –, ist nicht nur musikalisch interessiert und begabt. Er ist auch fasziniert von der Geschichte seiner Heimat. Er ist in Unterägeri, im Haus mit den roten Jalousien, geboren und aufgewachsen. Sein ganzes Leben hat er hier verbracht. Zwar ging er in Stans ans Gymnasium und arbeitete in Cham über 30 Jahre als Reallehrer, doch die Heimat ist das Ägerital geblieben. Und so hat er sich über die Jahre ein grosses Wissen über die Region angeeignet.

Dieses Wissen gibt er seit 2016 an Dorfführungen weiter. Die Gemeinde initiierte diese, er führt sie seither durch. «Als Lehrer habe ich eine gewisse Erfahrung, wie man eine Geschichte an die Zuhörer vermitteln kann», sagt er. Jedes Jahr führt er Interessierte auf verschiedenen Touren durch das Dorf und zeigt ihnen, was sich früher an verschiedenen Lokalitäten zugetragen hat und wie Unterägeri vor Jahrzehnten aussah. «Wenn ich den Leuten jeweils Fotos zeige, können sie kaum glauben, wie sich der Ort verändert hat.»

«Hier fühle ich mich am wohlsten»

Auch für ihn hat sich die Region stark verändert. Doch Häusler neigt nicht zur Nostalgie. Dafür neigt er zur Heimatliebe, zur Liebe zu «seinem» Unterägeri. «Ich kann nirgendwo sonst leben. Hier fühle ich mich am wohlsten», sagt er. «Der Haupttrick ist der See und die Senke des Tals.» Die Landschaft sei lieblich und ohne grosse, markige Berge oder Felsen. Es ist eine Idylle, die Geni Häusler Zeit seines Lebens nie losgelassen hat. Und wo er nun den Preis für sein Lebenswerk erhalten hat.

Verwendete Quellen
  • Besuch bei Eugen «Geni» Häusler
  • Homepage der Gemeinde Unterägeri
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